Ein Meteorit zu Gast im Museum
Benannt wurde er nach seinem Fundort. Wie gelangte der rund 136 Kilogramm schwere Eisen-Nickel-Klumpen nun ins Deutsche Museum?
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München (dpa) - Er kommt von sehr weit her: Ein Meteorit gastiert derzeit im Deutschen Museum in München. «Issigau» sei mit 136,4 Kilogramm der schwerste und größte Meteorit, der bisher in Deutschland gefunden wurde, teilte das Museum mit. Der Eisen-Nickel-Klumpen aus dem All sei in Issigau im oberfränkischen Landkreis Hof gelandet - und bekam prompt den Ortsnamen verpasst.
Nun ist der etwa 60 mal 35 mal 21 Zentimeter große Brocken als Leihgabe im Deutschen Museum zu sehen. Bis zum 30. Juni wird «Issigau» im Eingangsbereich der Raumfahrt-Ausstellung gezeigt, die unter anderem mit der Inszenierung eines Weltraumspaziergangs und Darstellungen der Planeten unseres Sonnensystems den Rahmen setzt.
«Hier sind wir ja quasi im All, deswegen ist das der perfekte Platz für unseren außerirdischen Besucher», sagt Raumfahrt-Kurator Andreas Hempfer. Nun fülle der Meteorit vorübergehend eine Lücke, weil im vergangenen November eine Wandinstallation zu Visionären der Raumfahrt entfernt wurde. Leihgeber ist nach Angaben des Museums «The Munich Show – Münchner Mineralientage».
Rund 4,6 Milliarden Jahre alt
«Issigau» wurde vor etwa fünf Jahren bei Grabungsarbeiten im Ortsteil Reitzenstein der Gemeinde Issigau gefunden. Die starke Verwitterung der Oberfläche lasse darauf schließen, dass der Meteorit schon vor Tausenden von Jahren auf die Erde gefallen ist. «Der genaue Zeitpunkt wird gerade noch mit aufwendigen und langwierigen Isotopenmessungen bestimmt», sagt Hempfer.
Der Klumpen stammt nach den bisherigen Untersuchungen aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und ist etwa 4,6 Milliarden Jahre alt. Damit ist er laut Hempfer auch «das älteste Objekt, das wir derzeit im Deutschen Museum zeigen – älter noch als das Mondgestein, das im hinteren Teil der Ausstellung neben unserem Lunar Rover zu sehen ist».
Rohstoffhunger der Zukunft stillen?
Meteoriten seien auch mit Blick auf Rohstoffe interessant, sagt Michaela Meier, Kuratorin für Bergbau und Rohstoffe. So wird der Abbau von Metallen auf Asteroiden diskutiert, um den Rohstoffhunger der Menschheit zu stillen. «Als Bruchstücke von Asteroiden liefern Eisen-Nickel-Meteorite wie der "Issigau" wichtige Informationen dazu.»