Dorfplätze bekommen neue Maibäume
Muskeln sind am Tag der Arbeit in vielen bayerischen Orten gefragt: Neue Maibäume werden aufgestellt - nach traditioneller Art ist das ein Kraftakt.
München/Großweil (dpa/lby) - In vielen bayerischen Gemeinden wird am morgigen Mittwoch kräftig angepackt: Dann werden auf den Dorfplätzen neue Maibäume aufgestellt. Denn auch der Maibaum unterliegt Bestimmungen, seine Standfestigkeit muss regelmäßig geprüft werden. In der Regel stehen die Bäume etwa drei bis fünf Jahre, ehe sie erneuert werden. Unter anderem das Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern in Großweil bekommt einen neuen Baum.
Traditionell feiern die Einheimischen das Aufstellen mit Blasmusik sowie reichlich Essen und Trinken. Mancherorts endet das Fest mit einem Tanz in den Mai.
Zum Brauchtum gehört auch der Maibaum-Klau durch Bewohner des Nachbarortes, gelingt das, ist ein «Lösegeld» in Form von Bier und Brotzeit fällig. Deshalb waren die weiß-blau gestrichenen und mit Zunftzeichen versehenen Stämme von Mitgliedern der Heimat- oder Burschenvereine Tag und Nacht bewacht worden.
Zum traditionsgerechten Aufstellen mit Muskelkraft sind an die 50 Helfer oder mehr nötig. Zum Aufrichten liegen die mit Girlanden geschmückten Stämme auf gekreuzten Stangen, den Schwaiberln, Schwalben oder Scherstangen. In vielen kleinen Schritten bringen die Einheimischen den Baum Zentimeter für Zentimeter von der horizontalen in die vertikale Lage, wo er fest verankert wird. Teils kommt aber heute auch ein Kran zum Einsatz. Wie früher ist das Aufstellen von Hand eine Männerdomäne. Frauen, die im Dirndl mit anpacken, wurden bisher nicht gesichtet.
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