Amphibien in diesem Jahr früh auf Wanderschaft
Tausende Freiwillige retten jedes Jahr viele Amphibien vor dem Tod auf der Straße. Aber auch Autofahrer können den Tieren helfen.


Nürnberg (dpa/lby) - Erst Molche, dann Grasfrösche und Erdkröten - die ersten Amphibien sind in Bayern auf dem Weg zu ihren Laichgewässern. Damit sind sie nach Angaben vom Bund Naturschutz (BN) in diesem Jahr ungewöhnlich früh dran. Die Wanderung ziehe sich über mehrere Wochen, sagt BN-Experte Uwe Friedel in Nürnberg.
Etwa 6.000 Freiwillige sind dem BN zufolge in der Zeit im Freistaat im Einsatz, um Schutzzäune an Straßen aufzubauen und die Tiere in Eimern auf die andere Seite zu tragen. Mehr als einer halben Million Frösche, Kröten und Molche retten sie demnach jährlich auf diese Weise das Leben.
Runter vom Gas
Die Freiwilligen sind laut Friedel in den Morgen- und Abendstunden an den Zäunen unterwegs. Autofahrer sollten in diesen Zeiträumen deshalb vorsichtig an diesen vorbeifahren. «In seltenen Fällen gibt es auch Straßensperrungen», sagte er. «Wir bitten alle Autofahrer dringend, diese zu respektieren, denn ansonsten kostet es wirklich viele Tiere das Leben.»
Auch an den mit Krötenschildern gekennzeichneten Straßen sollten Autofahrer Rücksicht nehmen und vom Gas gehen: Die Tiere können Friedel zufolge an einer Straße sterben, ohne dass ein Auto direkt über sie fährt. Bei Geschwindigkeiten von über 30 Kilometern pro Stunde erzeugten vorbeifahrende Autos einen für sie tödlichen Luftdruck.