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Mückenstiche: Einfache Hausmittel helfen sofort

Wenn die Mücke gestochen hat, geht das Kratzen los. Hilft das? Kurzfristig schon. Warum man es trotzdem lieber sein lässt - und welche Hausmittel helfen können, lest ihr hier.

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mehrere Mücken auf der Haut Lifestyle Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Mücken in der Sommerzeit - sie wollen nur ein bisschen Blut, die weiblichen Mücken. Um neue Eier bilden zu können. Der minimale Blutverlust, ist okay. Wenn der Stich nur nicht so nervig jucken würde.

Warum jucken Mückenstiche?

Das liegt Experten zufolge daran, dass Mücken beim Stechen etwas Speichel abgeben, dessen Proteine in unserem Körper bestimmte Abwehrzellen aktivieren. Diese Mastzellen setzen unter anderem den Botenstoff Histamin frei. Der wiederum dockt an Stellen im umliegenden Gewebe an - und reizt zudem die in der Haut liegenden Enden von Nervenfasern. Weitere Stoffe können beim Juckempfinden eine Rolle spielen. Was den Reiz aber im Einzelnen verursache, sei schwierig zu überprüfen, erklärt der Dermatologe Martin Metz von der Berliner Charité.

Hilft das Kratzen wirklich?

Die spontane Reaktion, den Juckreiz mit kratzen zu stillen. Das sei vom Körper gewollt, erläutert Metz.

Eigentlich soll durch das Kratzen ein möglicher Fremdkörper aus der Haut entfernt werden.

Dermatologe Martin Metz von der Berliner Charité.

Kratzen lindert tatsächlich - zumindest vorübergehend. Es verursacht Schmerz und damit einen Reiz, der wichtiger ist als der Juckreiz und deshalb schneller von Nervenfasern ans Gehirn weitergeleitet wird, so der Dermatologe. Hört man aber auf zu kratzen, lässt der Schmerz nach - und das Jucken beginnt meist erneut. Also kratzt man wieder, bis es blutet. Dann können Bakterien in die Wunde gelangen und für eine Entzündung sorgen.

Der Schmerzreiz unterdrückt den Juckreiz.

Martin Metz

Hört man aber auf zu kratzen, lässt der Schmerz nach - und das Jucken beginnt meist erneut. Also kratzt man wieder, bis es blutet. Dann können Bakterien in die Wunde gelangen und für eine Entzündung sorgen.

Wie soll man mit dem Jucken umgehen?

Deshalb raten Experten, lieber mit der flachen Hand auf den Stich zu klatschen. Oder mit den Fingerkuppen zu reiben. Diese Reize wirken allerdings auch eher entzündungsfördernd als -hemmend. Ein Team der Universität Lübeck hat untersucht, ob man das Gehirn austricksen kann. Die Forscher ließen Menschen statt einer juckenden Stelle auf dem einen Arm die entsprechende Stelle auf dem anderen Arm kratzen - vor einem Spiegel. Das funktionierte. Denn wenn man vor dem Spiegel steht, hat das Gehirn einen Konflikt in der Wahrnehmung, den es auflösen muss. Deshalb projiziere es das Gefühl des Kratzens auf die juckende Stelle, die nicht gekratzt wurde, schrieb das Team 2013 im Fachblatt "PLOS One". Juckreiz-Linderung ohne weitere Verletzung der entzündeten Haut: Dafür erhielt das Lübecker Team 2016 den Ig-Nobelpreis. Damit werden an der US-Eliteuniversität Harvard jährlich wissenschaftliche Studien ausgezeichnet, die "erst zum Lachen und dann zum Denken anregen", sagt Dermatologe Metz. 

Bei chronischen Krankheiten wie Neurodermitis sei das Spiegel-Kratzen sicher hilfreich. Ich bin allerdings nicht überzeugt, dass das auch bei einem Mückenstich richtig gut funktioniert.

Dermatologe Metz

Das könne aber jeder selbst ausprobieren.

Was hilft gegen dieses Jucken?

Einige Hausmittel und Tricks gegen Mückenstiche können den Juckreiz und die Schmerzen effektiv lindern.

Kühlen

Auch hier macht man sich die Funktionsweise der Nerven zunutze: Kühlen aktiviert die Kälterezeptoren der Haut, und andere Signale, hier der Juckreiz, werden abgeschwächt. Wickelt dafür Eiswürfel in ein Handtuch und lasst die Kompresse für circa 30 Minuten einwirken.

Hitze

Taucht einen Metalllöffel in circa 50 Grad heißes Wasser. Es soll so warm sein, dass ihr den Löffel gerade noch anfassen könnt und presst ihn für einige Sekunden fest auf den Stich. Das schmerzt womöglich für einen kurzen Moment, ist aber sehr wirkungsvoll. Die Hitze zerstört Eiweiße des Mückenspeichels, die zur Reizung führen. Achtet aber wirklich darauf, dass der Löffel nicht zu heiß ist, da es sonst zu Verbrennungen kommen kann.

Zwiebel

Legt eine frisch abgeschnittene Zwiebel auf den juckenden Stich. Der Schwefel im Saft der Zwiebel wirkt antibakteriell, desinfiziert, lindert den Juckreiz nach Insektenstichen und kann sogar Schwellungen mindern.

Aloe-Vera

Sie ist eine der beliebtesten Hauspflanzen und ihr Saft ist vielschichtig einsetzbar. Auch bei Mückenstichen hilft die Super-Pflanze. Einfach den Saft der Aloe-Vera auspressen und auf den Mückenstich geben. Dadurch wird der Juckreiz reduziert.

Gänseblümchen

Leicht zu bekommen sind Gänseblümchen, da sie fast auf jeder Wiese wachsen. Presst für einen Saft gegen juckende Mückenstiche die Blümchen samt Stiel und Blättern aus.

Essig

Ein paar Tropfen genügen, um den Juckreiz zu mildern.

Honig

Schon seit Generationen ist die heilsame Wirkung von Honig als Hausmittel gegen Mücken- und Insektenstiche bekannt. Tragt einige Tropfen davon auf die betroffenen Stellen auf und lasst den Honig einwirken.

Hausmittel zur Vorbeugung von Mückenstichen

Um sich vor dem Angriff der Mücken zu schützen, hilft regelmäßiges Duschen, damit sich so wenig Schweiß wie möglich auf der Haut befindet. Im Haus halten Ventilatoren, Insektengitter in den Fenstern sowie Moskitonetze die Mücken weitgehend fern und sind zur Vorbeugung ein gutes Hausmittel gegen Mückenstiche.

Ätherische Öle

Mücken lassen sich mit ätherischen Ölen abhalten. Zum Beispiel helfen Öl aus Zitrone, Eukalyptus, Zeder, Lavendel, Gewürznelke und Rosmarin oder auch Mischungen mehrerer dieser Öle. Ihr könnt die Öle in Duftlampen oder Kerzen verdampfen lassen. Außerdem könnt ihr die ätherischen Öle als Spray oder Creme auf die Haut auftragen.

Helle Kleidung

Dicht gewebte Stoffe und Kleidung in hellen Farben halten die Mückenweibchen fern. Im Sommer ist dieses Mittel wohl nicht immer die beste Wahl.

Stehendes Wasser vermeiden

Wasser in beispielsweise Regentonnen ist eine Einladung an Mücken. Dort legen sie ihre Eier ab und vermehren sich schnell. Wasserstellen sollten also abgedeckt werden. Die Eier können auch mehrere Jahre im Trockenen liegen und entwickeln sich, sobald sie genügend Feuchtigkeit bekommen.

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