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So lernt ihr, mit Schwächen und Fehlern des Partners umzugehen

Wenn die rosarote Brille fällt, prasselt die Realität auf uns ein. Wie können wir jedoch lernen, unsere Beziehung trotz dieser Unvollkommenheiten zu akzeptieren?

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Partner Streit Liebe Foto: Diego Cervo/Adobe Stock

Warum kann ich unsere Beziehung nicht so akzeptieren, wie sie ist? In einer Partnerschaft sind wir oft konfrontiert mit den Schwächen und Fehlern unseres Partners. Dieser Moment, wenn die rosarote Brille fällt und die Realität eintritt, kann herausfordernd sein. Doch wie können wir lernen, unsere Beziehung so zu akzeptieren, wie sie ist? Paartherapeut und Beziehungsexperte Christian Hemschemeier gibt gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland Einblicke in den Umgang mit den Imperfektionen unseres Partners.

Probleme ansprechen

Es ist wichtig, ernste Probleme anzusprechen und offen über Unstimmigkeiten zu kommunizieren. Dennoch sollten wir den "Sweet Spot" finden zwischen alles hinunterschlucken und alles ansprechen. Kleinigkeiten sollten nicht zum Anlass für endlose Belehrungen oder Abwertungen werden. Stattdessen ist es schöner, den Partner als Gesamtpaket anzunehmen.

Wie du mir, so ich dir?

Ein entscheidendes Thema dabei ist der Selbstwert. Oft lehnen wir beim Partner Dinge ab, die wir auch selbst tun, aber nicht wahrhaben wollen. Es ist wichtig zu erkennen, dass wir und unser Partner schon immer gut genug waren. Unser Wert hängt nicht davon ab, wie perfekt wir sind. Daher sollten wir uns fragen, ob wir wirklich mit den Schwächen unseres Partners leben können. Wenn ja, sollten wir aufhören, ihn ändern zu wollen, und ihn so akzeptieren, wie er ist. Es ist wichtig, das eigene Seelenheil an oberste Stelle zu setzen und Selbstverantwortung zu übernehmen. Denn letztendlich ist es okay, die Beziehung und den Partner so anzunehmen, wie sie sind.

Akzeptanz ist das A und O

Morgan Scott Peck betont in seinem Lebensratgeber "The Road Less Travelled" die Bedeutung der Akzeptanz, berichtet das Onlinemagazin ze.tt. Sobald wir verstehen und akzeptieren, dass das Leben schwer ist, verliert es an Schwere. Die Akzeptanz dessen, dass manches eben wehtut und ätzend ist, kann den Leidensdruck mindern und befreiend wirken. In dem Artikel unterstreichen die Experten Silvia Fauck und Elena Sohn ebenfalls die Bedeutung der Akzeptanz in einer Partnerschaft. Fauck betont, dass alles, was einem persönlich guttut, in dem Moment richtig ist, und Selbstverantwortung gelernt werden muss. Sohn stellt fest, dass es wenig Zweck hat, zu hoffen, dass der Partner sich ändert. Besser sei es, die eigenen Grenzen klar auszusprechen und gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen.

Wir können andere ohnehin nicht ändern – und das sollte in einer Beziehung auch nicht das Ziel sein.

Buchautorin und Trennungsexpertin Elena Sohn gegenüber ze.tt

Christian Hemschemeier betont, dass es faszinierend ist, wie unvollkommen wir als Menschen sind. Wir streben nach Perfektion, nach Selbstoptimierung, doch letztendlich sind wir perfekt in unserer Imperfektion. Dies zu akzeptieren, fällt uns oft schwer. In unseren Partnerschaften sehen wir auch die Schwächen und Unvollkommenheiten des anderen. Doch eine wahre Liebesbeziehung zeichnet sich dadurch aus, dass wir einander samt Stärken und Schwächen akzeptieren. Liebe bedeutet, den Partner vollumfänglich anzunehmen, ohne ständig zu urteilen und zu werten.

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