Darum machen Dating-Apps süchtig
Dating-Apps sind beliebt, doch Experten warnen vor Suchtgefahren. Erfahrt, wie ihr euch schützen könnt.
Millionen Menschen in Deutschland und auf der ganzen Welt nutzen Dating-Apps, um Liebe oder Abenteuer zu finden. Doch Experten warnen: Diese Apps können süchtig machen. Erfahrt, worauf ihr achten solltet.
Die versteckten Gefahren von Dating-Apps
In Deutschland nutzen Millionen Menschen Dating-Apps, um die große Liebe oder ein schnelles Abenteuer zu finden. Doch Insider und Suchtforscher warnen, dass viele dieser Apps darauf ausgelegt sind, Nutzer langfristig zu binden und Einnahmen zu maximieren.
Ein ehemaliger Mitarbeiter eines großen Anbieters enthüllte im Magazin „Observer“, dass leistungsstarke Technologien und versteckte Algorithmen die Apps absichtlich süchtig machend gestalten. Nutzer werden in eine endlose Pay-to-Play-Schleife gezogen.
Gewinnmaximierung im Fokus
Hans-Jürgen Rumpf, ein Experte für Internetsucht von der Universität zu Lübeck, erklärt im Bild Interview, dass einige Anbieter möglicherweise gar nicht an echter Partnervermittlung interessiert sind, sondern vielmehr an der Maximierung ihrer Gewinne.
Ähnlich wie bei Videospielen bieten viele Dating-Apps eine kostenlose Basisversion an, doch um auf spannende Funktionen zuzugreifen, müssen Nutzer zahlen. Rumpf beschreibt, dass Antworten von anderen Nutzern oft nur gegen Bezahlung lesbar sind oder dass Profile erst nach Abschluss eines Zusatz-Abos sichtbar werden. Virtuelle Geschenke und erhöhte Sichtbarkeit kosten ebenfalls extra.
Kostenfallen bei Dating-Apps
Einige Beispiele für die Kosten: Bei Tinder kostet die Gold-Version 27,49 Euro pro Monat, während die Platin-Variante 32,99 Euro kostet. Hinge bietet eine Plus-Version für 25 Euro und eine X-Version für 45 Euro pro Monat an. Parship beginnt bei 39,90 Euro monatlich, mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten.
Rumpf vermutet, dass manche Nachrichten auf diesen Plattformen nicht von echten Nutzern stammen. Solche Nachrichten verleiten dazu, ein Abo abzuschließen, weil man glaubt, gut anzukommen. Hat man erst einmal Geld investiert, nutzt man die App häufiger, um die Investition zu rechtfertigen, was zu einem Teufelskreis führen kann.
Wer ist besonders gefährdet?
Laut Rumpf sind Menschen, die über diese Apps sexuelle Kontakte suchen oder Angst vor realen sozialen Interaktionen haben, besonders anfällig für eine problematische Nutzung. Eine Sucht erkennt man daran, dass man die Nutzung der App nicht mehr kontrollieren kann und dass Beruf, Ausbildung und Privatleben vernachlässigt werden.
Schutz vor der Suchtgefahr
Um sich zu schützen, empfiehlt Rumpf, nur Apps zu nutzen, die ihre Abo-Angebote transparent darstellen und keine versteckten Kosten haben. Wenn Nutzer frustriert sind, weil die App bei der Partnersuche nicht hilft, sollten sie lieber aussteigen, anstatt das nächste teure Abo abzuschließen.