Es muss kein Studium sein: Das sind die top bezahlten Ausbildungsberufe
Nach dem Schulabschluss erst mal an die Uni. So sieht der Weg für immer mehr Jugendliche in Bayern aus, denn viele von ihnen rechnen damit, dass sie dann auch ein besseres Gehalt bekommen. Doch stimmt das wirklich? Eine Studie aus Nürnberg zeigt, dass sich eine Ausbildung eher lohnt.
Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist oft finanziell sinnvoller als ein Studium, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg (IAB). Wie viel mehr Geld man im Vergleich zum Studium mit einer Ausbildung verdienen kann, das erfahrt ihr hier.
Wie viel Geld gibt's wirklich: Ausbildung vs. Studium
Wie das Institut IAB wissenschaftlich herausgefunden hat, verdienen Personen, die in einem gefragten Gewerbe ausgebildet wurden, bis zu zwei Millionen Euro im gesamten Berufsleben.
Im Durchschnitt ist das teilweise deutlich mehr als bei Menschen mit Hochschulabschluss. Allgemein kann ein Studium von mindestens vier Jahren schon ein stolzes Gehalt mit sich bringen, allerdings sind berufsspezifische Fortbildungsabschlüsse wie Meister, Techniker oder Fachwirte meist gleichauf oder sogar voraus.
Eine Ausbildung lohnt sich also in den meisten Fällen. Gerade in den technischeren Bereichen liegt das Gesamteinkommen mit diesem Weg nicht selten bei 2,7 Millionen Euro und übersteigt deutlich den durchschnittlichen Verdienst von fertig Studierten.
Den unteren Bereich bilden hier Hochschulabschlüsse im Bereich Tourismus-, Hotel-, Gaststättengewerbe oder Lebensmittelherstellung und -verarbeitung mit einer Summe von 1,6 Millionen Euro.
Welche Ausbildungsberufe lohnen sich laut Studie?
Die Forscher der IBA nennen 29 Berufsgruppen, die für ein gutes Gehalt sorgen, auch ohne Studium. In 13 dieser Gruppen wird sogar gar kein Meister, Techniker oder Fachwirt benötigt, es reicht die abgeschlossene Ausbildung.
Die Studie sollte an allen deutschen Schulen Pflichtlektüre werden, denn sie bestätigt, was wir aktuell sehen: Nur mit Akademikern werden wir den Fachkräfte Mangel nicht lösen.
Carsten Brzeski, Chefökonom Deutschland bei ING
In vielen europäischen Ländern ist die Quote an Hochschulabsolventen in den letzten Jahren enorm gestiegen.
Folgende Berufshauptgruppen verdienen beispielsweise mit Ausbildung und Weiterbildung mehr, wie fertig Studierte.
- Kunststoffherstellung und -verarbeitung, Holzbe- und -verarbeitung
- Papier- und Druckberufe, technische Mediengestaltung
- Metallerzeugung und -bearbeitung, Metallbauberufe
- Lebensmittelherstellung und -verarbeitung
- (Innen-)Ausbauberufe
- Führer/innen von Fahrzeug und Transportgeräten
Wie viel verdient man als?
Um einen interaktiven Gehaltsvergleich zu ermöglichen, zieht das Statistische Bundesamt bestimmte Faktoren in Betracht.
- Ausbildungsabschluss
- Gewählter Beruf
- Berufserfahrung
- Branche
- Unternehmensgröße
- Region
Im Bezug auf diese Kriterien sind Topverdiener Ärzte (7706 Euro) und Piloten (8739 Euro). Als Vergleich: Im Bereich der Altenpflege liegt das Gehalt bei 3559 Euro, Friseure verdienen um die 1778 Euro und Mechatroniker im Bereich der Kraftfahrzeuge 3204 Euro.