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Schlafwandeln: Was ist das und wie gehe ich damit um?

Schlafwandeln ist eine Schlafstörung, die vor allem Kinder betrifft, durch genetische, psychologische und umweltbedingte Faktoren ausgelöst wird und durch Sicherheitsmaßnahmen im Haushalt sowie durch Verbesserung der Schlafhygiene und Stressreduktion behandelt werden kann.

Schlafwandeln Gesundheit Foto: adobe stock / Studio Romantic

Schlafwandeln, auch bekannt als Somnambulismus, ist eine faszinierende und zugleich beunruhigende Schlafstörung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betrifft. Während des Schlafwandelns führen Betroffene komplexe Handlungen aus, ohne dabei vollständig wach zu sein. Dieser Zustand zwischen Schlaf und Wachsein kann für die Betroffenen und ihre Angehörigen gleichermaßen beängstigend sein.

Was ist Schlafwandeln?

Schlafwandeln tritt meist während des Tiefschlafs auf und ist durch Aktivitäten wie:

  • Umhergehen
  • Sprechen
  • Ausführen von Tätigkeiten 

gekennzeichnet. Die Augen sind dabei oft geöffnet, der Blick jedoch starr und ausdruckslos. Die Betroffenen reagieren nur eingeschränkt auf äußere Reize und können sich am nächsten Morgen nicht an das Geschehene erinnern.

Ursachen und Auslöser

Die genauen Ursachen des Schlafwandelns sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch spielen genetische Faktoren eine Rolle, da es oft mehrere Fälle innerhalb einer Familie gibt. 

  • Stress
  • Schlafmangel
  • Fieber
  • Alkoholkonsum
  • bestimmte Medikamente

können ebenfalls Schlafwandeln begünstigen. Bei Kindern wird es oft als Entwicklungsphänomen angesehen, das mit der Reifung des Gehirns abnimmt und meist um die Pubertät herum endet.

Symptome und Diagnose

Typische Symptome des Schlafwandelns sind:

  • das Verlassen des Bettes während des Tiefschlafs
  • wenig Reaktion auf Außenreize
  • erschwerte Erweckbarkeit
  • Amnesie am nächsten Morgen

Zur Diagnosestellung führen Ärzte eine ausführliche Anamnese durch und können bei Bedarf eine Untersuchung im Schlaflabor veranlassen, um andere Erkrankungen auszuschließen.

Behandlung und Vorbeugung

Eine spezifische Behandlung für Schlafwandeln gibt es nicht, jedoch können Maßnahmen zur Verbesserung der Schlafhygiene und zur Stressreduktion hilfreich sein. Dazu gehören:

  • regelmäßige Schlafzeiten
  • das Vermeiden von Alkohol vor dem Schlafengehen
  • das Erlernen von Entspannungstechniken

In schweren Fällen können Medikamente verschrieben werden, jedoch sollten diese nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.

Sicherheitsvorkehrungen

Um Verletzungsrisiken zu minimieren, sollten Schlafwandler und ihre Angehörigen Sicherheitsvorkehrungen treffen. Dazu zählen: 

  • das Sichern von Türen und Fenstern
  • das Entfernen von Stolperfallen
  • das Anbringen von Schutzkappen an Möbelecken
  • Alarmmatten
  • Bewegungsmelder

Wann zum Arzt?

Wenn Schlafwandeln erstmalig im Erwachsenenalter auftritt oder wenn es mit anderen Symptomen wie Tagesschläfrigkeit oder Konzentrationsproblemen einhergeht, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine medizinische Abklärung ist wichtig, um andere Erkrankungen auszuschließen und geeignete Behandlungsmethoden zu finden.

Schlafwandeln ist eine komplexe Störung, die durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Obwohl es meist harmlos ist, kann es zu Verletzungen führen und sollte daher ernst genommen werden. Mit der richtigen Unterstützung und Vorsichtsmaßnahmen können Betroffene und ihre Familien lernen, mit dieser Schlafstörung umzugehen und die Risiken zu minimieren.