Experten warnen: So viele Gläser Wein sind schädlich
Ab welcher Menge wird der Alkoholkonsum zum Problem? Wie bei vielem anderen heißt es auch hier: Die Menge machts! Nun hat eine britische Organisation den Zuckergehalt von Weinen untersucht und warnt! Hier lest ihr das Wichtigste.
Erwachsene können schon mit zwei Gläsern Wein die empfohlene Tagesdosis an Zucker überschreiten, warnen Experten.
Zwei Gläser Rotwein haben mehr Kalorien als Fast Food Burger
Getränke können auch sehr kalorienreich sein, und in manchen Fällen haben zwei Gläser Wein mehr Kalorien als ein Hamburger. Die britische Alcohol Health Alliance UK (AHA) hält die Produktkennzeichnung auf alkoholischen Getränken als "völlig unzureichend". Die Organisation AHA hat eine Studie veröffentlicht, die den Kalorien- und Zuckergehalt von 30 Weinsorten untersucht. Dabei ist Rot-, Weiß-, Rosé-, Frucht- und Schaumwein. Alle werden im Vereinigten Königreich verkauft.
Die AHA, die mehr als 60 Gesundheitsorganisationen vertritt, erklärte, dass die Zucker- und Kaloriengehalte der verschiedenen Weine stark variieren. Diese Informationen fehlen auf den meisten Etiketten und die Verbraucher werden darüber im Unklaren gelassen, was sie trinken. In den staatlichen Richtlinien wird empfohlen, dass Erwachsene nicht mehr als 30 Gramm des sogenannten freien Zuckers pro Tag zu sich nehmen sollten.
Je weniger Alkohol desto mehr Zucker
Die AHA-Analyse ergab, dass viele der zuckerhaltigsten Weine auch die Weine mit dem niedrigsten Alkoholgehalt waren. Da es keinerlei gesetzliche Verpflichtung zur Angabe des Zuckergehalts auf dem Etikett gibt, könnten sich die Trinker für einen Alkohol mit geringerem Alkoholgehalt entscheiden, weil sie denken, dass dies gesünder ist. So erhöhen sie unwissentlich ihre tägliche Zuckeraufnahme.
So viel Wein ist schädlich:
Die Analyse untersuchte auch den Kaloriengehalt von Wein. Die AHA stellte fest, dass nur zwei mittelgroße Gläser der kalorienreichsten untersuchten Weine mehr Kalorien enthalten als ein Hamburger von McDonald's. Bei Weinen mit hohem Kaloriengehalt handelte es sich in der Regel auch um Getränke mit höherem Alkoholgehalt. Die AHA stellte fest, dass bei keinem der 30 untersuchten Produkte der Zuckergehalt auf dem Etikett angegeben wurde. Das ist eine Information, die für alle alkoholfreien Getränke vorgeschrieben ist. Der Kaloriengehalt wurde nur auf 20 % der untersuchten Etiketten angegeben.
"Die derzeitige Ausnahme des Alkohols von den Etikettierungsvorschriften für Lebensmittel und Getränke ist absurd. Wer Milch oder Orangensaft kauft, hat den Zuckergehalt und die Nährwertangaben direkt zur Hand. Aber diese Informationen sind nicht erforderlich, wenn es um Alkohol geht - ein Produkt, das nicht nur Fettleibigkeit fördert, sondern auch weit verbreitete Gesundheitsschäden verursacht und mit sieben Krebsarten in Verbindung gebracht wird.",
so Prof. Sir Ian Gilmore, der Vorsitzende der AHA. Neben Kalorien- und Nährwertangaben bräuchte man auf den Etiketten deutliche Gesundheitswarnungen.
Gesundheitswarnungen könnten Alkoholkonsum verringern
Studien deuten darauf hin, dass Gesundheitswarnungen dazu beitragen könnten, den Alkoholkonsum zu verringern. Das Wissen über die Gesundheitsrisiken würde sich verbessern und eine Verhaltensänderung herbeiführen. Alison Douglas, Geschäftsführerin von Alcohol Focus Scotland, fügte hinzu:
"Die Alkoholindustrie hat lange genug gezögert - solange die Kennzeichnungspflicht nicht gesetzlich verankert ist, werden wir weiterhin im Unklaren darüber gelassen, was in unseren Getränken enthalten ist. Die Menschen wollen und brauchen verlässliche Informationen direkt auf den Flaschen und Dosen, wo sie ihre Entscheidungen treffen können."
Zuckerzufuhr beschränken
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine maximale Zufuhr von Zucker, die maximal 10 Prozent der Gesamtenergiezufuhr entspricht. Bei einer Gesamtenergiezufuhr von 2.000 Kalorien am Tag sind das 50 Gramm Zucker. Die Regierung in Großbritannien empfiehlt für Erwachsene, sogar nur höchstens 30 Gramm Zucker am Tag zu sich zu nehmen.
Hier findet ihr die Studie der AHA noch mal im Wortlaut: