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Studie: Ziehen sich Gegensätze wirklich an?

Stimmt die "Oliven-Theorie"? Eine neue Studie untersucht, ob unterschiedliche Vorlieben in Personen wirklich eine Anziehungskraft ausüben können.

Paar tanzt Liebe Foto: Miljan Živković/Adobe Stock

Wird eine Person durch besonders viele Gegensätze anziehend? Wissenschaftler sind diesem Mythos auf den Grund gegangen.

Welche Paare wurden in der Studie untersucht?

In der Studie des Forschungsteams von der amerikanischen University of Colorado Boulder sind keine LGBTQ+ Pärchen berücksichtigt worden, also Paare, die nicht heterosexuell sind. Es wurden hierbei unterschiedliche ältere Analysen ausgewertet. Bei fast 80.000 Pärchen aus Großbritannien wurden 133 Merkmale analysiert. Das Ergebnis war so gut wie eindeutig:

Gegensätze ziehen sich nicht an: Das sagt die Studie

Bei knapp 89 Prozent haben sich Gesichtspunkte gefunden. Bei denen wurde herausgefunden, dass sich die Paare ähneln in Punkten wie:

  • Alter 
  • IQ Stand 
  • Bildungsstatus 
  • Religiöse und / oder politische Ansichten

Allerdings fanden Forscher bei einigen Merkmalen wie Extravertiertheit, also die Geselligkeit, Kontaktfreudigkeit und Neigung zu extrovertiertem Verhalten einer Person, keine signifikante Verbindung zwischen Partnern. Lediglich bei drei Merkmalen, darunter der Chronotyp (individuelle Neigung einer Person, zu welcher Tageszeit sie am aktivsten oder am schläfrigsten ist), die Neigung zur Sorge und Hörschwierigkeiten, gab es einen schwachen, negativen Zusammenhang, was darauf hindeutet, dass hier gelegentlich "Gegensätze sich anziehen".

Es wird vermutet, dass Paare aufgrund gemeinsamer Umgebung oder unbewusster Mechanismen ähnliche Partner wählen, während die Untersuchung gleichgeschlechtlicher Paare andersartige Ergebnisse erwarten lässt, was die Autoren nun separat untersuchen wollen.

    Was sagen andere Studien?

    Bei einer weitaus kleineren Studie, haben Forscher mehr als 130 Teilnehmer für ihre Studie befragt, um ihre persönlichen Überzeugungen, Werte und die Eigenschaften, die sie bei anderen schätzen, zu erforschen. Zusätzlich zeigten sie den Teilnehmern Fotos von verschiedenen Menschen und baten sie, die Attraktivität zu bewerten. Unbekannt war den Probanden, dass einige der Bilder so bearbeitet worden waren, dass die dargestellten Personen den Teilnehmern ähnelten. Das Experiment ergab, dass Singles tendenziell Menschen attraktiver fanden, die weniger Ähnlichkeiten mit ihnen hatten. Im Gegensatz dazu neigten Personen in einer Beziehung dazu, Menschen attraktiver zu finden, die äußerlich ähnlicher zu ihnen waren. In Paarbeziehungen ziehen scheinbar ähnliche Eigenschaften einander an, während Singles sich zu Gegensätzen hingezogen fühlen.

    Die Forscher vermuten, dass Singles vielleicht unbewusst nach Partnern suchen, deren Immunsystem sich stark von ihrem eigenen unterscheidet, um von verschiedenen Gen-Kombinationen für zukünftige Nachkommen zu profitieren. Allerdings ändern sich diese Präferenzen, wenn Menschen in einer festen Beziehung sind, da sie dann Stabilität bevorzugen. In dieser Phase scheint der Wunsch nach einem Gegenpol zu schwinden, und Ähnlichkeiten werden bevorzugt. In dieser Phase wünscht man sich eher, dass der Partner, ähnlich einem Frosch, bereits in einen kompatiblen Partner verwandelt wurde.

    Fazit: Die Antwort auf die Frage ist Jein

    Eine Partnerschaft, in der Gegensätze sich anziehen, beruht also auf evolutionären Prinzipien. Trotzdem können zwei unterschiedliche Menschen eine aufregende Beziehung führen, stets Neues entdecken und gemeinsam Rätsel lösen. Doch zu viele Gegensätze können Konfliktpotenzial bedeuten, insbesondere bei lebenswichtigen Fragen wie Zukunftsplänen oder Kinderwunsch. Kompromisse sind wichtig, aber große Unterschiede könnten die Beziehung belasten. Es ist entscheidend, ob die unterschiedlichen Perspektiven und Interessen die Beziehung bereichern oder belasten.

    Obwohl Beziehungen mit Gegensätzen aufregend sein können, sollten essenzielle Fragen wie gemeinsame Zukunftspläne beachtet werden. Es ist wichtig, ob die Unterschiede die Beziehung bereichern oder zu unüberwindbaren Hindernissen führen. Es lohnt sich daher, die eigenen Erwartungen an eine Beziehung zu reflektieren und zu prüfen, ob man mit den Gegensätzen glücklich sein kann.

    Aber woher kommt dieses Sprichwort?

    Die genaue Herkunft des Spruchs ist noch unklar. Erstmalig bewusst aufgefallen ist das Sprichwort in einem Artikel des amerikanischen Soziologen Robert F. Winch. Möglich wäre es, dass dieser Spruch von der Physik abgeleitet wurde. Bekanntlich ist es das Gegensätze sich anziehen. Für gleichgeschlechtliche Pärchen wird separat noch an einer Studie gearbeitet. Ob das Sprichwort auch da gilt, wird sich herausstellen

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