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Tadschikistan: Lange Haftstrafen wegen Hochverrats verhängt

In der autokratisch regierten Republik Tadschikistan in Zentralasien hat das Oberste Gericht in einem Geheimprozess drakonische Strafen verhängt. Es geht um einen angeblichen Staatsstreich.

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16. Brics-Gipfel in Kasan Alexander Zemlianichenko/Pool AP/AP

Duschanbe (dpa) - In der zentralasiatischen Republik Tadschikistan ist hinter verschlossenen Türen ein Prozess gegen teilweise hochrangige Politiker mit langen Haftstrafen für die des Hochverrats Angeklagten zu Ende gegangen. Unter den Verurteilten seien auch Ex-Außenminister Chamrochona Sarifi und der frühere Parlamentschef Akbarschoch Iskandarow, berichteten örtliche Medien. Der 76-jährige Sarifi, wurde demnach vom Obersten Gericht des Landes zu 27 Jahren Haft verurteilt, der 73-jährige Iskandarow zu 18 Jahren.

Unter den weiteren Verurteilten sind Journalisten, ehemalige Beamte des Sicherheitsapparats und hohe Parteifunktionäre der Demokratischen und der Sozialdemokratischen Partei Tadschikistans. Beide Parteien gelten als oppositionell gegenüber dem seit mehr als 30 Jahren autoritär herrschenden Präsidenten Emomali Rachmon. Sie verfügen aber nur über geringen Einfluss. Die Demokratische Partei Tadschikistans stellt einen Abgeordneten im Parlament. Menschenrechtler werfen Rachmon immer wieder Korruption, Personenkult und die Verfolgung politischer Gegner vor.

Genauere Hintergründe des Falls sind nicht bekannt. Die meisten Angeklagten wurden im vergangenen Sommer festgenommen und befinden sich seither hinter Gittern, wo ihnen auch der Prozess gemacht wurde. Neben Hochverrat werden ihnen gewalttätige Machtergreifung und teilweise Betrug und nationale, rassistische oder religiöse Hetze vorgeworfen. Alle Beschuldigten haben die Vorwürfe abgestritten.

© dpa-infocom, dpa:250205-930-366043/2