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Radiohead-Sänger Thom Yorke stellt Konzertstörer zur Rede

Bei einer Solo-Show von Radiohead-Star Thom Yorke in Australien kommt es zu einem lautstarken Protest. Es geht um den Gaza-Krieg. Der Sänger stürmt daraufhin von der Bühne - zunächst jedenfalls.

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Thom Yotke Chris Pizzello/Invision/dpa

Melbourne (dpa) - Thom Yorke, Frontmann der britischen Rockband Radiohead, hat bei einem Solo-Konzert im australischen Melbourne einen Zwischenrufer zur Rede gestellt - und anschließend wütend die Bühne verlassen. Der Zuschauer hatte in der Sidney Myer Music Bowl laustark Yorke dafür kritisiert, dass er sich nicht öffentlich zum Gaza-Konflikt positioniere. Der Sänger (56) forderte den Mann daraufhin auf, sich nicht wie ein «Feigling» zu verstecken und sich öffentlich auf der Bühne zu äußern. 

«Komm auf die verdammte Bühne und sag, was du zu sagen hast», rief der sichtlich verärgerte Künstler ins Publikum. «Willst du allen den Abend vermiesen?» Als der Störer aber nicht kam und stattdessen weiter dazwischenrief, legte Yorke seine Gitarre ab. «Ok, mach nur, bis später dann», erklärte er und verließ unter enttäuschten Rufen der Fans die Bühne.

Einige Minuten später kam Yorke aber zurück und spielte unter dem Jubel des Publikums sein letztes Lied des Abends: «Karma Police» von Radiohead. Ein Video des Zwischenfalls ging im Internet viral. 

Schon früher Kritik wegen Auftritten in Israel

Nach zwei Auftritten in Melbourne spielt Yorke ab Freitag zwei Konzerte vor dem Sydney Opera House. Anschließend geht es weiter nach Singapur und Japan. 

Die 1985 in Oxford gegründete Rockband Radiohead ist bekannt für soziale und politische Texte. Unter anderem bezog Yorke auch schon zu Tibets politischem Kampf gegen China Position und spielte Konzerte, bei denen die tibetische Flagge über seinem Klavier hing. 

Bereits in der Vergangenheit musste die Band Auftritte in Israel verteidigen. 2017 schrieb Yorke nach öffentlicher Kritik in einem Tweet: «In einem Land zu spielen ist nicht dasselbe, wie dessen Regierung zu unterstützen.» Er fügte hinzu: «Wir unterstützen (den israelischen Ministerpräsidenten) Netanjahu genauso wenig wie Trump, aber wir spielen trotzdem in Amerika.»

© dpa-infocom, dpa:241031-930-275616/2