Brady Corbet: Habe mit «Der Brutalist» null Dollar verdient
Brady Corbets Films «Der Brutalist» zählt in diesem Jahr zu den großen Filmpreis-Favoriten. Auf seinem Konto hat sich der Erfolg jedoch bislang nicht bemerkbar gemacht, wie er sagt.
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Los Angeles (dpa) - Hollywood-Regisseure sind alle reich? Von wegen! US-Regisseur Brady Corbet hat mit seinem Film «Der Brutalist» nach eigenen Worten bislang kein Geld verdient. «Ich habe gerade drei Werbespots in Portugal gedreht», sagte der 36-Jährige im Podcast «WTF with Marc Maron».
Es sei das erste Mal seit Jahren, dass er bezahlt worden sei, sagte der Filmemacher weiter. «Denn sowohl meine Partnerin als auch ich haben mit den letzten beiden Filmen, die wir gemacht haben, null Dollar verdient.» Sie hätten von einem drei Jahre alten Gehaltscheck gelebt.
Auch andere Regisseure haben Geldsorgen
Er sei nicht der einzige Regisseur, dem es so gehe, sagte Corbet. Er habe mit vielen Filmemachern gesprochen, deren Filme dieses Jahr nominiert seien und die ihre Miete nicht zahlen könnten. «Das ist ein echtes Ding.» Regisseure würden nicht dafür bezahlt, einen Film zu vermarkten. Er selbst sei seit Monaten damit beschäftigt, für den Film zu werben.
Corbet arbeitete sieben Jahre an «Der Brutalist», ohne dafür ein großes Budget zu haben. Viele hätten ihm davon abgeraten und dem Film keine Chancen eingeräumt, erzählte Corbet in verschiedenen Interviews. Doch es kam anders.
Ein Oscar-Favorit
Bislang kommt das Historiendrama mit Hollywood-Star Adrien Brody in der Hauptrolle beim Publikum hervorragend an. Der Film gewann drei Golden Globes und gilt mit zehn Nominierungen als einer der Oscar-Favoriten. Bei den Britischen Filmpreisen (Baftas) wurde der Film viermal ausgezeichnet.
«Der Brutalist» erzählt von einem jüdischen Architekten namens László Tóth (Brody), der den Holocaust überlebt hat und nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA ein neues Leben beginnen will. Vom Faschismus traumatisiert, wird er in den USA mit den grässlichen Seiten des Kapitalismus konfrontiert.