Spitzensport-Zeugnis: Dressurreiten top, Taekwondo hinten
Das Dressurreiten hat laut der umstrittenen Potenzialanalyse die größten Erfolgschancen im deutschen Sport. Düster sieht es den Experten zufolge für einige Randsportarten aus.
Berlin (dpa) - Von 99 Disziplingruppen im deutschen Sommersport ist das Dressurreiten laut einer Expertenkommission am besten für künftige Erfolge aufgestellt. Die schlechtesten Noten bekommt die Kampfsportart Taekwondo, wie aus dem Bericht zur sogenannten Potenzialanalyse hervorgeht. Der Bericht lag der Deutschen Presse-Agentur vorab vor und soll im Laufe des Tages veröffentlicht werden.
Das Potenzialanalysesystem (Potas) wurde 2016 vom Bundesinnenministerium und dem Deutschen Olympischen Sportbund entwickelt. Mit der Analyse sollen die Fördergelder des Bundes stärker anhand von Erfolgserwartungen und Medaillenchancen verteilt werden. In die Untersuchung fließen der Erfolg, das Kaderpotenzial und die Struktur der jeweiligen Verbände ein.
Zu den Schlusslichtern gehören diesmal auch Wasserball und Gewichtheben. Die Hockey-Herren als Silbermedaillengewinner und die erfolgsverwöhnten Kanu-Männer im Kajak liegen auf den Plätzen zwei und drei.
Immer wieder Kritik an Potas
Potas war heftig in die Kritik geraten, nachdem die prognostizierten Erfolge aus dem letzten Bericht nicht mit der realen Medaillenausbeute übereingestimmt hatten. So war der Deutsche Leichtathletik-Verband am besten bewertet worden und kehrte ohne Edelmetall von der WM vor einem Jahr zurück. Die Basketball-Männer wurden hingegen Weltmeister und die 3x3-Frauen Olympiasiegerinnen, obwohl der Potas-Bericht der Sportart die geringsten Erfolgschancen eingeräumt hatte.