Gladbacher Lauf geht weiter: Borussia springt auf Rang sechs
Erstmals seit fast fünf Jahren gewinnt Borussia Mönchengladbach vier Heimspiele in Serie. Nach dem 2:0 gegen St. Pauli sind die Gladbacher bereits Tabellensechster. Tim Kleindienst trifft erneut.
Mönchengladbach (dpa) - Borussia Mönchengladbach ist nach dem vierten Heimsieg in Serie in der Fußball-Bundesliga weiter auf dem Vormarsch. Durch das 2:0 (2:0) gegen Aufsteiger FC St. Pauli zum Abschluss des elften Spieltages sprang das Team von Trainer Gerardo Seoane mit 17 Punkten auf den sechsten Tabellenplatz.
Treffer von Alassane Plea (13. Minute) und Nationalstürmer Tim Kleindienst (44.) sorgten für den verdienten Sieg. Vier Heimsiege nacheinander hatte es für die Gladbacher zuletzt vor fast fünf Jahren gegeben. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis, mit der Leistung über Strecken», sagte Julian Weigl beim Streamingdienst DAZN. Das Team habe zeitweise «zu ungenau» gespielt. Der Sieg gehe «in Ordnung».
Die chancenlosen Hamburger blieben erstmals in dieser Saison auswärts ohne eigenes Tor und liegen mit acht Zählern weiter auf dem Abstieg-Relegationsrang 16. «Wir sind enttäuscht, keine Punkte geholt zu haben», sagte Hauke Wahl. «Wir rennen in der zweiten Hälfte die ganze Zeit dem Rückstand hinterher.»
Scally muss verletzt runter
Die Borussia ist nun seit fünf Partien unbesiegt, verlor aber früh Joe Scally, der nach 20 Minuten angeschlagen vom Feld musste. Der US-Amerikaner hatte sich in seinem 100. Bundesligaspiel bereits in der zweiten Minute bei einem Kopfballduell mit Philipp Treu verletzt. Scally ist mit knapp 22 Jahren der viertjüngste Spieler in der Borussen-Historie der die Marke von 100 Partien erreichte. Jünger waren zuvor nur Marc-André ter Stegen, Lothar Matthäus und Berti Vogts.
Die Gladbacher liefen im ersten Pflichtspielduell beider Clubs seit gut neun Jahren einem mintfarbenen Sondertrikot mit dem Schriftzug «Unzähmbar für Kinderrechte» auf. Hintergrund war der Internationale Tag der Kinderrechte am vergangenen Mittwoch.
Zwei Tore vor der Pause
Das Selbstvertrauen des aktuellen Laufs war der Borussia von Beginn an anzumerken. Bei allerdings auch wenig Gegenwehr war die Elf vom Niederrhein überlegen und ging früh nach einer Ecke von Franck Honorat in Führung. Marvin Friedrich legte per Kopf stark auf den frei stehenden Plea ab, der überlegt einschob.
Der Franzose blieb knapp zehn Minuten später nicht so cool, als er frei durch war und sich alleine auf St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj zulaufend den Ball bei einem Zwischenschritt etwas zu weit vorlegte und aus dem Tritt kam. David Nemeth rettete noch von der Linie.
Für die verdiente Zwei-Tore-Führung sorgte vor der Pause dann doch noch Kleindienst, der einen schönen Pass von Robin Hack über Vasilj ins Netz lupfte. Der Treffer hielt auch der Begutachtung des Video-Schiedsrichters stand, sodass Kleindienst seinen siebten Saisontreffer feiern konnte. Zusammen mit dem Mainzer Jonathan Burkardt ist er damit der erfolgreichste deutsche Torschütze in der Bundesliga.
St. Pauli erst nach der Pause besser im Spiel
Mit aggressivem Pressing versuchten die Gäste nach der Pause, die Gladbacher noch einmal unter Druck zu setzen. St. Pauli bekam so zwar mehr Ballbesitz, aber keine echten Torchancen. Gladbach verteidigte souverän, den Hamburgern gelang es nicht, die Borussia entscheidend unter Druck zu setzen. Die nun konternden Gladbacher blieben torgefährlich.