Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Warum trotz Fangverbots im Dezember Felchen ins Netz gehen

Felchen gelten am Bodensee als Delikatesse. Weil der Bestand aber immer weiter zurückgeht, gilt seit Januar eine Schonzeit - eigentlich. Denn in der Vorweihnachtszeit gibt es eine Ausnahme.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Felchen Felix Kästle/dpa

Starnberg/Langenargen (dpa) - Trotz Felchenfangverbots in einem Großteil des Bodensees dürfen sich Verbraucher während der Vorweihnachtszeit zumindest auf einige wenige Exemplare freuen. Das Fangen laichbereiter Felchen ist in diesem Jahr erlaubt, wie die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) mitteilte. «Die Berufsfischer fahren daher in den kommenden beiden Wochen an wenigen Tagen auf den See, fangen laichbereite Fische, gewinnen den Laich und liefern die befruchteten Eier bei den sechs Brutanstalten am Bodensee-Obersee.»

Als Maßnahme neben der seit Januar geltenden dreijährigen Schonzeit für Felchen wollen Brutanstalten am Bodensee Felchenlarven erst dann in den See aussetzen, wenn sie zu groß sind, um als Futter für die silbernen kleinen Stichlinge zu dienen. Die Laichfischerei, die als Grundlage für die Aufzucht neuer Felchen dient, hatte im vergangenen Dezember auch stattgefunden. Etwa 245 Liter Laich in gutem Zustand waren laut Fischereiforschungsstelle geerntet worden. 

Felchen sollen sich erholen 

Die Felchenerträge gehen seit Jahren zurück. Im Fangjahr 2022 gingen den Fischern lediglich rund 21 Tonnen ins Netz und damit 80 Prozent weniger als 2021. Mit einer im Juni 2023 von der IBKF beschlossenen dreijährigen Schonzeit für Felchen soll sich der Bestand erholen.

© dpa-infocom, dpa:241129-930-303385/1