Vorbestrafter 22-Jähriger nach Gewalttat auf der Flucht
Im Advent 2019 macht eine Gewalttat in Deutschland Schlagzeilen. Ein Feuerwehrmann wird in Augsburg von einem Jugendlichen erschlagen. Nun fandet die Kripo erneut nach dem damaligen Täter.


Augsburg (dpa) - Mehr als fünf Jahre nach einer bundesweit beachteten tödlichen Attacke auf einen 49-Jährigen in Augsburg ist der damalige Täter erneut ins Visier der Ermittler geraten. Die Kripo fahndet nach dem 22-Jährigen, weil er zusammen mit anderen Verdächtigen am frühen Morgen des 23. März an einem gewalttätigen Angriff auf zwei Männer in der Augsburger Maximilianstraße beteiligt gewesen sein soll. Hintergrund des Angriffs der Gruppe junger Männer soll Hass auf Homosexuelle sein.
Nach dem flüchtigen Mann werde per Haftbefehl gesucht, sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft München. Zunächst hatte die «Augsburger Allgemeine» berichtet.
Feuerwehren aus ganz Deutschland gedachten 2019 des Opfers
Der Mann hatte am Nikolausabend 2019, damals war er 17 Jahre alt, am Königsplatz in Augsburg einen 49 Jahre alten Familienvater mit einem einzigen Faustschlag getötet. Das Opfer war damals mit Ehefrau und Freunden auf dem Rückweg von einem Weihnachtsmarkt- und Restaurantbesuch, als es zu einem Streit mit einer Gruppe Jugendlicher kam. Infolge eines wuchtigen Schlags ins Gesicht starb der 49-Jährige binnen kurzer Zeit an einer Hirnblutung.
Die Tat hatte damals bundesweit Entsetzen ausgelöst. Da der Mann bei der Berufsfeuerwehr in Augsburg gearbeitet hatte, gedachten auch Mitglieder zahlreicher Feuerwehren in Deutschland des Opfers. Der Täter wurde elf Monate später wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer Jugendstrafe von viereinhalb Jahren rechtskräftig verurteilt.
Handelten die Täter aus Hass auf Homosexuelle?
Opfer des aktuellen Angriffs sind laut Polizei zwei Männer, 26 und 28 Jahre alt. Sie sollen geschlagen und getreten worden sein, auch im Kopfbereich. Beide Männer wurden stationär im Krankenhaus behandelt. Die Ermittler vermuten, dass die Täter aus Queerfeindlichkeit auf die beiden Männer losgegangen sind.
Die Generalstaatsanwaltschaft geht von Hasskriminalität aus und hat daher als Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus die Untersuchung des Falls übernommen. Drei Verdächtige befinden sich in Untersuchungshaft. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Strafverfahrens gelte für alle die Unschuldsvermutung, sagte die Pressesprecherin.