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Viel weniger Bauland verkauft - niedrigere Preise bezahlt

Vergangenes Jahr zahlten Käufer in Bayern im Schnitt deutlich weniger für baureifes Land - allerdings gab es auch sehr viel weniger Verkäufe und die Preisstatistik muss mit Vorsicht betrachtet werden.

Baukräne in Neubaugebiet Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Fürth (dpa/lby) - Wer vergangenes Jahr in Bayern baureifes Land kaufte, bezahlte im Schnitt deutlich weniger. Laut Landesamt für Statistik wurden 2023 im Schnitt 340 Euro pro Quadratmeter bezahlt. Das waren rund 90 Euro weniger als im Jahr davor. Allerdings wechselte auch deutlich weniger Land den Eigentümer: Die Zahl der Kauffälle sank von gut 11.000 auf 7.300, die veräußerte Fläche von 9,7 auf 6,1 Millionen Quadratmeter. Vergleicht man mit 2021, ist der Einbruch sogar noch drastischer: Damals wurden 16 Millionen Quadratmeter für gut 6 Milliarden Euro verkauft, 2023 waren es nur noch rund 2 Milliarden. 

Als Ursache für den drastischen Rückgang liegt der starke Anstieg der Zinsen nahe, der die Finanzierung von Grundstückskäufen schwieriger macht. Die Entwicklung der gezahlten Preise muss zudem vorsichtig interpretiert werden, wie man beim Landesamt betont: Denn anders als bei einer klassischen Preisstatistik verändert sich die Mischung der verkauften Grundstücke, was die Vergleichbarkeit stark einschränkt. 

So könnten vergangenes Jahr nur besonders günstig angebotene Flächen einen Käufer gefunden haben - oder Eigentümer von Flächen, die auf höhere Preise hoffen, schlicht abgewartet haben.

Oberbayern am teuersten - auch ohne München

Trotz dieser Einschränkungen weist auch das Landesamt auf starke preisliche Unterschiede hin. So wurde ein Quadratmeter baureifes Land in Oberbayern im Schnitt für 925 Euro verkauft, während es in Oberfranken nur 124 Euro waren. Oberbayern sticht dabei stark aus der Statistik heraus. Der zweitteuerste Regierungsbezirk Mittelfranken kommt mit 266 Euro nicht einmal auf ein Drittel des Preises. Dahinter folgen Schwaben mit 260, Niederbayern mit 199, die Oberpfalz und die Oberpfalz mit 177, Unterfranken mit 166 und das bereits genannte Oberfranken. 

Die Sonderrolle Oberbayerns liegt dabei nicht alleine am besonders teuren München: Selbst wenn man die Landeshauptstadt herausrechnet, bleibt der Regierungsbezirk mit 613 Euro der mit Abstand teuerste.

Auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte war 2023 erneut München Stadt am teuersten. 2868 Euro wurden hier im Schnitt bei den zustande gekommenen Käufen gezahlt - das war sehr viel weniger als 2022. Am günstigsten war Rhön-Grabfeld mit knapp 50 Euro und nur minimaler Änderung. Aufgrund geringer Fallzahlen sind die Werte auf dieser Ebene allerdings mit besonderer Vorsicht zu betrachten. 

© dpa-infocom, dpa:240724-930-182985/1