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Umstrittener Straßenname: Bürger stimmen gegen Umbenennung

In der oberpfälzischen Marktgemeinde Eslarn ist eine Straße nach einem verurteilten Missbrauchstäter benannt. Bürgermeister und Gemeinderat wollten das ändern, jedoch entschieden die Bürger anders.

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Wahl Uwe Anspach/dpa

Eslarn (dpa/lby) - In der Oberpfalz haben Bürger die Umbenennung einer Straße verhindert, die an einen wegen Kindesmissbrauchs verurteilten Priester erinnert. Bei einem Bürgerentscheid stimmten nach vorläufigem Ergebnis 57,7 Prozent der Wähler gegen die Namensänderung. 

Der Gemeinderat von Eslarn (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) hatte beschlossen, der Straße einen neuen Namen zu geben. Kritiker der Umbenennung setzten schließlich über ein Bürgerbegehren den jetzt erfolgten Bürgerentscheid durch. 

Die Georg-Zimmermann-Straße ist nach dem vor 40 Jahren gestorbenen katholischen Geistlichen benannt, der einst Musiklehrer war und 1969 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurde. Dennoch ehrte ihn seine Heimatgemeinde im Jahr 1993 mit der Straßenbenennung. Das sei aus heutiger Sicht ein Fehler gewesen, sagte Bürgermeister Reiner Gäbl (SPD) im Sommer, als der Gemeinderat das Datum für den Bürgerentscheid festlegte. 

Die Gegner der Umbenennung, darunter Anlieger der Straße, argumentierten, dass für die Anwohner durch eine Umbenennung Kosten entstünden. Sie schlugen vor, an dem Straßenschild ergänzende Informationen über den Namensgeber anzubringen.

© dpa-infocom, dpa:241124-930-298350/1