Tel statt Tausch - Herbstmeister plant keinen Chelsea-Deal
Der FC Bayern strebt kein Tauschgeschäft von Mathys Tel gegen Christopher Nkunku an. Sportdirektor Christoph Freund legt sich bei Winter-Transfers fest. Lothar Matthäus findet den Plan richtig.
München (dpa) - Christopher Nkunku als neuer Bayern-Star, Mathys Tel als Winter-Abgang und viele Vertragsfragen um Jamal Musiala & Co. Von den zum Teil spektakulären Personal-Varianten will sich der 88-Prozent-Meister FC Bayern München in pickepackevollen Wochen nicht vom Titel-Kurs abbringen lassen.
«Es wird viel geschrieben, es wird viel spekuliert. Aber das Wichtigste für uns ist in den nächsten Wochen einfach, dass wir die Spiele gewinnen - und dafür haben wir eine richtig gute Energie», erklärte Sportdirektor Christoph Freund vor dem Bundesliga-Spiel am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) gegen den abstiegsbedrohten Gast TSG 1899 Hoffenheim.
Nein - mit einer Ausnahme
Vor dem letzten Hinrunden-Spiel der schon als Halbzeit-Meister feststehenden Münchner beantwortete Freund die heiß debattierte Idee eines Tauschs mit dem FC Chelsea von Tel gegen Nkunku mit einem klaren Nein. Zumindest für den Fall, dass das 19 Jahre alte Sturmtalent Tel nicht plötzlich seine Zukunft doch woanders sieht. Die Verträge der beiden Franzosen laufen jeweils bis Sommer 2029.
«Das klare Ziel von uns allen Beteiligten ist, dass Mathys bei uns den Durchbruch schafft. Wir glauben daran, Mathys glaubt daran und darum ist es aktuell für uns auch kein Thema, dass wir uns mit anderen Sachen beschäftigen», sagte Freund. «Es bringt keine Unruhe oder irgendwas, was jetzt immer wieder geschrieben wurde.»
Musiala im Training zurück - auch im Spiel?
Unnötige Unruhe möchte sich der Hinserien-Meister, der in 23 von 26 Fällen danach auch mit der Schale jubelte, angesichts von 6 Spielen in 18 Tagen auch nicht leisten. Freund sprach über «die gute Stimmung in der Mannschaft», aber auch darüber, dass man parallel die Personalplanungen fortführe. Etwa durch Verhandlungen mit dem nach Krankheit zurückkehrenden Jamal Musiala, bei dessen neuem Vertrag über eine Ausstiegsklausel spekuliert wurde. «Wir befinden uns in guten Gesprächen mit Jamal Musiala und seinem Berater», sagte Freund.
Die Rückkehr des beim 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach krank fehlenden Offensivstars ins Training vergrößerte die Freude von Trainer Vincent Kompany vor den reizvollen vier Liga- und zwei Königsklassen-Aufgaben im Drei-Tages-Rhythmus weiter.
Kompany und eine «Mentalitätsfrage»
«Wenn der Kader da ist und fit, dann können wir auf jeden Fall nicht meckern und wir freuen uns, dass wir diese Spiele machen können», sagte Kompany. Über das Mitwirken von Offensivstar Musiala nach auskuriertem Infekt wollte der belgische Coach noch nicht definitiv entscheiden. Die Rückkehr der verletzten João Palhinha und Josip Stanisic rückt derweil näher. «Es geht darum, mit demselben Hunger in die Rückrunde zu gehen, das ist eine Mentalitätsfrage», sagte Kompany.
Und auch mit demselben Personal. «Wir sind sehr, sehr zufrieden mit unserem Kader, mit der Anzahl an Spielern und auch mit der Qualität», bekräftigte Freund, dass es nach der Ausleihe von Arijon Ibrahimović zu Lazio Rom keine weiteren Veränderungen am Star-Ensemble geben soll. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus findet den Plan richtig. So bleibe es intern ruhig. «Kein Spieler braucht zu zittern. Man sieht: Vincent Kompany vertraut als Trainer seinen Spielern», sagte der 63-Jährige.
Matthäus über das Titelrennen
Matthäus erwartet einen «Zweikampf» zwischen Tabellenführer Bayern und Doublesieger Bayer Leverkusen. Wie die Stars, die nach der Herbstmeisterschaft nicht lockerlassen wollen. «Generell können wir uns davon nicht viel kaufen», sagte Joshua Kimmich. «Da müssen wir weitermachen und in der Rückrunde wollen wir noch mehr Punkte holen als in der Hinrunde.» Erst einmal steht aber das letzte Spiel der Hinserie an. «Am Mittwoch werden wir sehen, wie wir diesem Gegner wehtun können», sagte Torgarant Harry Kane.