Tausende wieder beim Chinesenfasching an der Altmühl
Seit vielen Jahren verkleiden sich die Narren in Dietfurt als Chinesen. Der Chinesenfasching ist längst ein Markenzeichen. Nun wird wieder fröhlich gefeiert - trotzdem ist etwas anders als sonst.
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Dietfurt (dpa/lby) - Mehrere Tausend Menschen sind heuer wieder zum traditionellen Chinesenfasching im Altmühl-Städtchen Dietfurt gekommen. Nach Angaben der Stadt waren knapp 50 Gruppen für den Faschingsumzug in «Bayerisch China» angemeldet. Viele davon hatten einen fernöstlichen Touch: So war ein Kindergarten als «kaiserliche Reitstaffel» angekündigt, mehrere Gruppen hatten sich Drachenmotive überlegt.
Das überregional bekannte Narrentreiben mit dem Faschingsgruß «Kille Wau» geht auf die Legende zurück, dass die Dietfurter einst einen Steuereintreiber nicht in die Stadt gelassen und sich stattdessen «wie die Chinesen» hinter ihrer Mauer verschanzt haben sollen. In den vergangenen etwa 100 Jahren wurde der Spitzname zu einer Faschingsgaudi in Dietfurt, indem sich die Narren als Chinesen verkleideten.
China als Markenzeichen der Kleinstadt
Heute zählt der Chinesenfasching am Unsinnigen Donnerstag zu den bekanntesten Markenzeichen Dietfurts. Seit den 1950er-Jahren wurden auch immer wieder «Kaiser» ausgerufen, die über den Umzug wachen und herrschen. Vor wenigen Jahren gab es dann erstmals eine «Kaiserin». Auch ansonsten vermarktet Dietfurt (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) sein chinesisches Erbe, beispielsweise mit einem bayerisch-chinesischen Kultursommer oder Seminaren zu der Bewegungslehre Qigong.
Nach den Anschlägen von Magdeburg und München wurden auch in Dietfurt in diesem Jahr die Sicherheitsvorkehrungen für den Umzug nochmals massiv und sichtbar erhöht. Unter anderem hatte die Kommune zusätzliche Straßensperren eingerichtet.