Sophia und Leon sind die beliebtesten Vornamen
Werdende Eltern grübeln oft stundenlang nach, welchen Namen ihr Kind bekommen soll. Schließlich trägt es ihn sein Leben lang. 2024 blieben bayerische Eltern meist beim Bewährten.
München/Ahrensburg (dpa/lby) - Sophia und Leon sind 2024 die beliebtesten Vornamen für Neugeborene im Freistaat gewesen. Damit verdrängte Leon den bisherigen Spitzenreiter Lukas, wie eine am Samstag vorgestellte Liste des Hobby-Namensforschers Knud Bielefeld aus Ahrensburg (Schleswig-Holstein) zeigt. Die fünf Favoriten-Namen blieben demnach jeweils dieselben, wenn auch auf unterschiedlichen Rängen - mit einer Ausnahme bei den Mädchen.
So stieg Anna 2024 auf Platz fünf auf und verdrängte Marie, die auf Platz zehn abrutschte. Darüber hinaus lagen bei den Mädchen hinter Sophia die Namen Emilia, Emma und Hannah in der Gunst der jungen Eltern weit vorn. Bei den Jungs folgten auf Leon die Namen Felix, Lukas, Maximilian und Elias.
Abweichungen zum bundesweiten Trend
Besonders bei den Jungs zeigten sich damit deutliche Abweichungen zu den bundesweiten Favoriten: Dort eroberten Noah, Matteo, Elias, Luca und Leon die Spitzenplätze. Bei den Mädchen lag neben den bayerischen Spitzenreiterinnen noch Mia auf Rang fünf. Zudem werden die Namen Johannes, Katharina, Ludwig, Magdalena, Simon und Theresa im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt im Freistaat besonders häufig vergeben.
Generell zeigen sich durchaus deutliche regionale Unterschiede: So finden sich etwa in Mecklenburg-Vorpommern Charlotte, Ida, Lia, Frieda und Hailey in den Top 10 der Mädchen, während in Schleswig-Holstein und Hamburg bei den Jungs unter anderem Liam, Fiete, Mats und Finn dazugehören. Auch internationale Einflüsse spiegeln sich wider: In Hessen findet sich Mohammed in der Spitzengruppe, in Nordrhein-Westfalen ist es sogar der zweithäufigste und in Berlin und Brandenburg der am häufigsten neu vergebene männliche Vorname.
Keine offizielle Vornamensstatistik
In Deutschland gibt es keine offizielle Vornamensstatistik. Der Namensforscher Knud Bielefeld erfasste deshalb eigenen Angaben zufolge für das Jahr 2024 mehr als 240.000 Geburtsmeldungen aus Kliniken und Standesämtern aus ganz Deutschland. Das entspreche etwa 36 Prozent aller in Deutschland geborenen Babys. Die Auswertung basiere auf Quellen aus 391 Städten, 67 Prozent der Daten stammten von Standesämtern und 33 Prozent von Geburtskliniken.
Gleich klingende Namen zusammengefasst
Für die Auswertung wurden ausschließlich die ersten Vornamen gezählt und phonetisch gleichlautende Namen, wie zum Beispiel Sofia und Sophia, zusammengefasst. Bielefeld veröffentlicht die Ranglisten der Vornamen seit 2006. Eine ähnliche Statistik - allerdings mit nach eigenen Angaben rund 90 Prozent aller Daten von den Standesämtern - gibt auch die Gesellschaft für Deutsche Sprache heraus.
Seit 2018 können Eltern bei der Geburt ihres Kindes neben den Geschlechtseinträgen «männlich» und «weiblich» auch «divers» wählen. In der Praxis kommt dies dem Hobby-Namensforscher zufolge aber bislang so selten vor, dass keine belastbare Rangliste erstellt werden kann.