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Prozess um mehrfachen Mordplan - Mutter und Sohn vor Gericht

Sie soll für 1.500 Euro einen Mord an der neuen Partnerin ihres Mannes in Auftrag gegeben haben. Als daraus nichts wird, soll die 51-Jährige mit ihrem Sohn einen eigenen Mordversuch geplant haben.

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Strafjustizzentrum des Landgerichts Nürnberg-Fürth Daniel Karmann/dpa

Nürnberg (dpa/lby) - Sie soll einen Mord an der neuen Partnerin ihres Mannes in Auftrag gegeben haben: Eine 51-Jährige steht nun zusammen mit ihrem 29 Jahre alten Sohn vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth.

Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass die Frau im Januar 2023 zusammen mit ihrem Sohn 1.500 Euro beschaffte, um damit jemanden zum Mord an der neuen Lebensgefährtin ihres Mannes zu beauftragen. Der Sohn soll das Geld laut Anklage an einen bislang nicht identifizierten Täter übergeben haben. Zu einer Ausführung der Tat kam es aber nicht.

Staatsanwaltschaft sieht Eifersucht als Motiv

Grund für den Mordplan soll laut Anklage Eifersucht auf die neue Partnerin gewesen sein. Nur wenige Monate nach der Trennung der Angeklagten von ihrem Mann soll die Frau im Jahr 2022 in dessen Wohnung in Engelthal (Landkreis Nürnberger Land) eingezogen sein.

Im März 2023 sollen die beiden deutschen Angeklagten dann beschlossen haben, die neue Partnerin selbst zu töten. Dazu sollen sie geplant haben, die Frau an ihrer Arbeitsstelle im mittelfränkischen Rückersdorf unter einem Vorwand in ein Auto zu locken und ihr eine tödliche Drogenmischung per Spritze zu verabreichen. 

Zu einem Mord kam es nie

Doch zwei Töchter der Angeklagten informierten den Angaben zufolge die Polizei. Daraufhin durchsuchten Beamte die Wohnung der Angeklagten und führten eine sogenannte Gefährderansprache durch. Das war das Ende der Mordpläne. Die Anklage lautet auf versuchte Anstiftung zum Mord und Verabredung zum Mord.

Der Verteidiger der Frau erklärte laut einer Gerichtssprecherin zum Prozessauftakt, die 51-Jährige habe nach der Trennung von ihrem Mann und aufgrund dessen neuer Beziehung psychische Probleme bekommen. Sie habe die beiden zur Trennung bringen wollen, aber keine echte Tat gewollt.

Sohn: Habe Mordpläne nicht ernst genommen

Für den Sohn erklärte dessen Verteidiger demnach, seine Mutter sei infolge der neuen Beziehung des Vaters in eine schwere Depression gefallen. Er habe ihr deshalb helfen wollen, ihre Pläne aber nicht ernst genommen. Das Geld zur Beauftragung eines Mordes habe er nie an jemanden übergeben, sondern für sich selbst genutzt.

Ein Gutachter soll im Laufe des Prozesses Aussagen zur Schuldfähigkeit der Angeklagten treffen. Ein Urteil könnte Ende März verkündet werden.

© dpa-infocom, dpa:250312-930-401546/1