Wie bayerische Schulen Cybermobbing bekämpfen: Innovative Projekte und Workshops
In Bayern setzen Schulen auf innovative Projekte zur Cybermobbing-Prävention. Erfahrt mehr über die Maßnahmen und Workshops, die Schüler stärken.
Laut einer aktuellen Studie ist jeder fünfte Schüler schon mal Opfer von Cybermobbing geworden. In Bayern nehmen Schulen das Thema Cybermobbing ernst und integrieren spezielle Präventionsprojekte in den Schulalltag. Ein herausragendes Beispiel ist das Projekt „Gemeinsam Klasse Sein“ an der Staatlichen Wirtschaftsschule in Deggendorf. Hier lernen Schüler der 6. und 7. Klassen, die Auswirkungen von Mobbing zu verstehen und wie sie sich in Mobbing-Situationen verhalten sollten.
Workshops und Rollenspiele
Durch Filme, Rollenspiele und Diskussionen über eigene Erfahrungen werden die Schüler sensibilisiert und geschult, adäquat auf Mobbing, insbesondere Cybermobbing, zu reagieren. Besonders in den 7. Klassen wird der Fokus auf Cybermobbing gelegt, wobei den Schülern Strategien an die Hand gegeben werden, sich selbst zu schützen und angemessen zu handeln. An der Schule gibt es zudem ein Werte-Team, das sich mit Cyber-Mobbing auseinandersetzt. In akuten Fällen können der Beratungslehrer und die Schulsozialpädagogin schnell reagieren und spezielle Unterrichtseinheiten anbieten.
Auch als Schulleitung gehen wir mit diesem Thema sensibel um. Es gehört ja leider immer wieder einmal zum „Tagesgeschäft“.
Christian Alt, Schulleiter
Medienkompetenztraining "fairnetzen"
Das Medienkompetenztraining "fairnetzen" aus Unterschleißheim ist darauf ausgerichtet, Kindern zwischen 9 und 12 Jahren wichtige Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln. Durch interaktive Übungen lernen die Teilnehmer, dass die gleichen sozialen Regeln, die offline gelten, auch online Anwendung finden.
Sie werden in Medienkunde, Medienkritik und Mediennutzung geschult, um ein gesundes Maß im Umgang mit Technologie zu entwickeln, ihre Daten zu schützen und jugendgefährdende Inhalte zu meiden. Ziel ist es, die Kinder zu verantwortungsbewussten Nutzern zu erziehen, die ihre digitalen Rechte und Pflichten kennen und respektieren. Verantwortliche können an einem Seminar teilnehmen und dann selbst lehren.
Zertifizierte "Schule gegen Cybermobbing"
Die Marien-Realschule Kaufbeuren wurde als erste bayerische Schule mit dem Zertifikat „Schule gegen Cybermobbing“ ausgezeichnet. Das Präventionsprogramm „Wir alle gegen Cybermobbing“ hat dazu beigetragen, das Bewusstsein und die Handlungskompetenzen der Schüler zu stärken. Die 5. und 6. Klassen haben dabei in Projektarbeiten Wege entwickelt, wie man dem Cybermobbing zuvorkommen könnte. Die Ideen haben sie zum Beispiel in einem Comic oder einer Fotostory vorgestellt.