Notausschalter gedrückt? Panne auf «Richmond»- Fähre geklärt
Die Autofähre «Richmond» musste kürzlich nach einer Panne auf dem Bodensee abgeschleppt werden. Nun ist klar, wie es dazu kam.


Konstanz/Meersburg (dpa) - Knapp einen Monat ist es her, dass die Bodensee -Autofähre «Richmond» auf dem Bodensee liegen blieb und abgeschleppt werden musste. Die Vermutung, dass als Grund ein Bedienfehler der Mannschaft ursächlich war, ist nun vom Tisch. Denn jetzt ergab eine Dokumentation des Systemherstellers, dass der Not-Ausschalter von einem Unbekannten gedrückt wurde. Zuerst hatte der «Südkurier» berichtet.
Dieser Schalter ist in einem für Fahrgäste gesperrten Bereich angebracht. «Er liegt an einer Stelle, wo niemand hingekommen wäre, wenn er das nicht gewollt hätte», sagte ein Sprecher der Stadtwerke, die die Gas-Fähre betreiben. Eine technische Ursache für den Ausfall sei ausgeschlossen. «Dieser Knopf ist jetzt für Externe nicht mehr zugänglich.»
Fähre trieb stundenlang auf dem Bodensee
Die voll besetzte Fähre war Mitte März fast drei Stunden auf dem Wasser getrieben, bis sie von einer anderen Fähre in Abstimmung mit der Wasserschutzpolizei abgeschleppt wurde. Acht Minuten nach dem Ablegen stand keiner der Generatoren zur Stromerzeugung mehr zur Verfügung. Dies führte zum Abschalten eines Motors und damit der kompletten Energieversorgung.
Seit Oktober 2023 verkehrt die «Richmond» auf dem Bodensee. Es ist die erste Fähre mit Flüssiggasantrieb. Die Autofähre ist den Stadtwerken zufolge 82,5 Meter lang und 13,4 Meter breit. Sie bietet Platz für rund 700 Passagiere und mehr als 60 Autos. Auf der 4,8 Kilometer langen Strecke zwischen Meersburg und Konstanz pendeln ganzjährig sechs Fähren. Der Seetörn von 15 Minuten erspart einen Umweg von rund 70 Kilometern.