Neue Bodensee-Fähre treibt nach Motorpanne im Wasser
Die Autofähre «Richmond» musste am Sonntag nach einer Panne auf dem Bodensee abgeschleppt werden. Für die Passagiere gab es Freibier.


Konstanz/Meersburg (dpa) - Voll besetzt und manövrierunfähig: Die Bodensee-Autofähre «Richmond» ist am Sonntag stundenlang zwischen Meersburg und Konstanz getrieben. Grund dafür sei der Ausfall beider Motoren gewesen, sagte ein Sprecher der Stadtwerke Konstanz. Nach der Ursache dafür werde noch gesucht. Die Autofähre bleibe für eine geplante Instandhaltung die kommenden drei Wochen im Hafen. So eine Panne komme sehr selten vor. Zuvor hatte der «Südkurier» darüber berichtet.
Die voll besetzte Fähre war am Nachmittag in Richtung Meersburg gestartet, als die Motoren ausfielen. Fast drei Stunden sei sie auf dem Wasser getrieben, bis sie von einer anderen Fähre in Abstimmung mit der Wasserschutzpolizei abgeschleppt worden sei, so der Sprecher weiter. Die Fahrgäste seien trotz der Wartezeit gelassen geblieben. Sie seien mit Freibier, Softdrinks und Eis versorgt worden.
Erste Fähre mit Flüssiggasantrieb
Seit Oktober 2023 verkehrt die «Richmond» auf dem Bodensee. Es ist die erste Fähre mit Flüssiggasantrieb. Die Stadtwerke hatten immer wieder Pech mit dem neuen Fährschiff. Ursprünglich sollte die «Richmond» bereits 2019 in See stechen. Eine Insolvenz der Werft machte den Projektverantwortlichen aber einen Strich durch die Rechnung und verzögerte den Bau.
Die Autofähre ist den Stadtwerken zufolge 82,5 Meter lang und 13,4 Meter breit. Die Fähre bietet Platz für rund 700 Passagiere und mehr als 60 Autos. Auf der 4,8 Kilometer langen Strecke zwischen Meersburg und Konstanz pendeln ganzjährig sechs Fähren. Der Seetörn von 15 Minuten erspart einen Umweg von rund 70 Kilometern. Während der Panne hielten zwei andere Fähren, die auch im Einsatz waren, den Betrieb am Laufen.