Mann auf Gleise gelegt - Verurteilung wegen Mordes gefordert
Sie sollen ein Mann im Streit geschlagen und bewusstlos auf Gleise gelegt haben. Ein Zug überrollte den 48-Jährigen - er starb. Nun sollen die Angeklagten wegen Mordes hinter Gitter.


Nürnberg (dpa/lby) - Im Prozess um den gewaltsamen Tod eines Mannes auf einem Bahngleis hat die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung der drei Angeklagten wegen Mordes gefordert. Für zwei der Angeklagten lautete das Plädoyer auf lebenslange Freiheitsstrafe, der dritte Angeklagte soll für zwölf Jahre in Haft, wie eine Sprecherin des Landgerichts Nürnberg-Fürth mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern im Alter zwischen 22 und 32 Jahren vor, im April 2024 einen Mann bewusstlos auf Schienen bei Neumarkt in der Oberpfalz gelegt zu haben. Das 48 Jahre alte Opfer wurde von einem Autotransportzug überrollt und starb. Zuvor soll es zwischen den angeklagten Leiharbeitern und dem Mann zu einem Streit in einer nahegelegenen Monteurunterkunft gekommen sein.
Verteidiger plädieren für Haftstrafen von fünf Jahren
Zu Prozessbeginn hatte einer der Angeklagten ausgesagt, er könne sich an die Tat nicht erinnern. Die beiden anderen machten zunächst keine Angaben.
In ihren Plädoyers sprachen sich die Verteidiger der Männer aus Litauen nun durchweg für Haftstrafen aus - konnten aber keinen Mord erkennen. Einer der Verteidiger forderte für seinen Mandanten eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung und fahrlässiger Tötung. Für die beiden anderen Angeklagten plädierten deren Verteidiger jeweils auf eine Verurteilung wegen Beihilfe zum Totschlag. In einem Fall mit einer Haftstrafe von fünf Jahren, im anderen ohne einen konkreten Antrag zur Strafhöhe. Die Urteile sollen an diesem Donnerstag (13.00 Uhr) verkündet werden.