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Mandoki: Liebeserklärung an Vinyl und Dank an Plattenläden

Spotify & Co. haben die Art, Musik zu hören, grundlegend verändert. Musiker und Produzent Leslie Mandoki liebt dennoch klassische Schallplatten - und bedankt sich auf seine Art bei den Plattenläden.

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Konzert als Dankeschön an klassische Musik-Geschäfte Peter Kneffel/dpa

München (dpa/lby) - Der Musiker und Musikproduzent Leslie Mandoki ist ein großer Fan klassischer Vinyl-Schallplatten - und hat sich mit einem Überraschungskonzert in einem Münchner Kaufhaus bei den klassischen Plattenläden bedankt. Die Geschäfte, in denen noch Vinyls und CDs gekauft werden könnten, seien für Musiker unglaublich wichtig, betonte der 71-Jährige vor dem Unplugged-Konzert seiner Mandoki Soulmates am Dienstagabend im Modehaus Ludwig Beck. 

Auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (66) kam zu dem für die Zuhörer kostenlosen Konzert - um seinen Freund Mandoki beim Spielen zu unterstützen. Allerdings stieß er erst später hinzu, weil er zuvor noch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einen Videocall hatte, wie Mandoki den Zuhörern erzählte. Doch dann griff Reiter zur Gitarre - es war nicht das erste Mal, dass der SPD-Politiker als Gastmusiker glänzte. Die Mandoki Soulmates selbst traten in einer reduzierten Besetzung auf.

Der Deutschen Presse-Agentur erläuterte Mandoki vor dem Gig: «Das Streaming hat vieles verändert.» Deshalb hätten die Soulmates ihr jüngstes Album «A Memory Of Our Future» ganz klassisch analog aufgenommen und in limitierter Auflage auch als weißes Vinyl veröffentlicht, um etwas «Wahrhaftiges», Physisches anbieten zu können, womit das Erlebnis, ein Album anzuhören, ganz bewusst zelebriert werden könne.

Alle Wände voll mit Vinyl-Schallplatten

Er selbst schätze genau das an den alten Schallplatten sehr, erzählte Mandoki. «Im Klavierzimmer bei mir zu Hause sind an allen drei Wänden vom Boden bis zur Decke unzählige Vinyl-Schallplatten, die durch mein radikal intensives Leben als Musiker zusammenkamen. Und es ist immer ein schöner Moment, wenn man einen Klassiker von Jethro Tull bis Deep Purple mal rauszieht an einem winterlichen Abend und am Kaminfeuer bei einem guten Wein in aller Ruhe Vinyl anhört, während das Smartphone in einem anderen Zimmer liegt.»

Mandoki war im Alter von 22 Jahren zusammen mit anderen Künstlern vor dem kommunistischen Regime in Ungarn nach Deutschland geflüchtet und hat unter anderem mit Phil Collins, Lionel Richie und Chaka Khan gearbeitet. Für das jüngste Album der Mandoki Soulmates versammelte er erneut zahlreiche Spitzenmusiker in seinem Studio am Starnberger See, um klare Botschaften zu senden. Denn der 71-Jährige ist überzeugt, dass in Zeiten von Kriegen, Fake News, vergifteten Debatten und Klimawandel jeder Einzelne gefragt ist, seinen Beitrag zu leisten und aufzustehen für das, was er für richtig hält.

© dpa-infocom, dpa:241217-930-320541/2