Konsortium um Allianz übernimmt Viridium für 3,5 Milliarden
Virdium kauft Vertragsbestände von Lebensversicherern auf und führt sie bis Ablauf. Mehrere Investoren zahlen nun Milliarden für die Firma, die für 3,4 Millionen Lebensversicherungskunden tätig ist.


München/Neu-Isenburg (dpa) - Die Allianz übernimmt zusammen mit Partnern den deutschen Lebensversicherungs-Abwickler Viridium. Der Münchner Versicherer, der Finanzinvestor Blackrock und der japanische Versicherer T&D übernehmen die bisherige Beteiligung des britischen Finanzinvestors Cinven, wie alle Beteiligten mitteilten. Der Gesamtwert des Deals liegt den Angaben zufolge bei rund 3,5 Milliarden Euro. Die weiteren bisherigen Miteigentümer, der Rückversicherer Hannover Rück und der italienische Versicherer Generali, bleiben auch künftig an Viridium beteiligt.
Virdium mit Sitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt kauft Vertragsbestände von Lebensversicherern auf und führt sie bis zum Ablauf weiter. In der Niedrigzinsphase hatte dieses Geschäft geboomt. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben etwa 900 Menschen und verwaltet für 3,4 Millionen Lebensversicherungskunden Kapitalanlagen von 67 Milliarden Euro.
Ärger mit Finanzaufsicht
Viridiums größter Deal war die Übernahme des deutschen Lebensversicherungsbestands von Generali. Im Zuge der Übertragung war Generali selbst als Anteilseigner bei Viridium eingestiegen.
Dessen Mehrheitseigentümer Cinven fiel später bei Aufsehern in Ungnade, nachdem er bei dem italienischen Lebensversicherer Eurovita in dessen Krise nicht genug Geld nachschießen wollte. Später wollte Viridium 720.000 Lebensversicherungsverträge von Zurich Deutschland übernehmen, musste das Vorhaben aber abblasen. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hätte das Geschäft genehmigen müssen und schaut in solchen Fällen auch auf die Eigentümerstruktur.