Hotels florieren, Wirte schauen in die Röhre
In der Krise sparen die Verbraucherinnen und Verbraucher offenkundig nicht sehr am Urlaub, aber beim Ausgehen.
![](https://www.antenne.de/logos/station-antenne-bayern/digital-500w.jpg)
![Hofbräuhaus](/media/cache/3/version/108667/rfitn54vro-v14-ax-s2048-v1.jpeg/230be38a781e12052e6d2d1c890bcab9.jpg)
Fürth (dpa/lby) - Wirtshäuser und Restaurants in Bayern haben ungeachtet einer Rekordzahl von Touristen mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Laut Jahresbilanz des Statistischen Landesamts für das bayerische Gastgewerbe hat sich 2024 eine Schere zwischen Hotellerie und Gastronomie geöffnet: In der Beherbergung - so der Amtsbegriff für Hotels, Gasthöfe und sonstige Unterkünfte - legten die Umsätze inflationsbereinigt um 0,8 Prozent zu. In der Gastronomie jedoch schrumpften die inflationsbereinigten Erlöse kräftig um 3,6 Prozent.
Hotels profitieren von Urlauberrekord
Zu den mutmaßlichen Ursachen stellte das Landesamt wie üblich keine Vermutungen an, da die Behörde nur die nackten Zahlen zu veröffentlichen pflegt. Viele Ökonomen gehen jedoch davon, dass die lange Wirtschaftskrise bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern zu Konsumzurückhaltung führt.
Der Urlaub jedoch ist für viele Menschen so wichtig, dass die Sparneigung in dieser Hinsicht als vergleichsweise gering gilt. Zudem profitierte die bayerischen Hotellerie im vergangenen Jahr von einer großen Zahl ausländischer Touristen. Im vergangenen Jahr besuchte eine Rekordzahl von 40,6 Millionen Gästen den Freistaat, 4,5 Prozent mehr als 2023.
Die Monatsstatistik im Gastgewerbe basiert auf einer Stichprobenerhebung bei Unternehmen mit mindestens 165.000 Euro Jahresumsatz, auf deren Basis das Landesamt dann die Umsätze hochrechnet. Demnach ist die Gastronomie mit 11,3 Milliarden Euro Umsatz nach wie vor der größere Wirtschaftszweig vor der Beherbergung, die 8,1 Milliarden Euro erlöste.