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Gewerkschaft fordert Stopp für Sprachtests an Bayerns Kitas

Braucht es verpflichtende Sprachtests für alle Kinder in Bayern, die vor der Einschulung stehen? Die Staatsregierung findet ja, SPD und die Gewerkschaft GEW sehen das völlig anders.

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Streit um Sprachtests Christoph Soeder/dpa

München (dpa/lby) - Unmittelbar vor der ersten Ausschussberatung im Landtag fordert die Bildungsgewerkschaft GEW eine politische Absage an die geplante Einführung von verbindlichen Sprachtests vor der Einschulung. «Es ist absurd und viel zu überhastet, dass man jetzt ein Gesetz verabschieden möchte, mit dem man bereits Anfang 2025 die Sprache kleiner Kinder testen will, obwohl das Testverfahren noch nicht einmal entwickelt und evaluiert wurde. So kann man nicht vorgehen, das lässt jede Professionalität vermissen», sagte Florian Kohl, Vize-Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). 

Am Donnerstag will der Sozialausschuss des Landtags den Gesetzentwurf für die Sprachtests erst einmal diskutieren. Die SPD hat in dem Kontext auch einen Antrag eingereicht, der eine Zurückziehung des Gesetzentwurfs fordert.

GEW kritisiert Personalproblem und Situation in Bayerns Kitas 

GEW und SPD begründen die Kritik an den Plänen der Staatsregierung mit einer fehlenden Verbesserung der Situation in den Kitas. «Es gibt genug etablierte Verfahren zur Sprachstandserhebung, die in der Kita ja bereits Anwendung finden. Wir haben in den Kitas kein Erkenntnisproblem, wir haben ein Personalproblem. Es fehlt an allen Ecken und Enden qualifiziertes Fachpersonal, um die Kinder entsprechend zu fördern. Dieser Gesetzesentwurf muss zurückgezogen werden», betonte Kohl.

Die verpflichtenden Sprachtests vor der Einschulung sollen laut dem Beschluss des Kabinetts erstmals bei den Kindern in Bayern angewendet werden, die im September 2026 in die Schule kommen. Zu Beginn des Jahres 2025 erhalten die Eltern der Kinder von der zuständigen Grundschule ein Schreiben mit allen wesentlichen Informationen. 

Sprachtests sind im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern vereinbart

CSU und Freie Wähler hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag auf die Einführung der Sprachtests verständigt. Im November 2023 hatte es aus der Regierung geheißen, die Sprachtests sollten bereits bis zum Beginn des Schuljahres 2024/2025 auf den Weg gebracht werden.

© dpa-infocom, dpa:241106-930-280845/1