Frau wegen Mordversuchs an Rollstuhlfahrer vor Gericht
Eine Polizeistreife findet im Park einen niedergestochenen Rollstuhlfahrer. Noch am selben Tag wird eine Verdächtige festgenommen. Vor Gericht äußert sie sich nun zum Motiv.
Nürnberg (dpa/lby) - Wegen Mordversuchs an einem Mann im Rollstuhl muss sich eine Krankenschwester vor dem Landgericht in Nürnberg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft der 49-Jährigen vor, ihren Bekannten am zweiten Weihnachtsfeiertag 2023 im Kurpark im mittelfränkischen Bad Windsheim mit einem Messer in den Hals gestochen zu haben. Das Motiv sollen Schulden in Höhe von 2.900 Euro gewesen sein, die die Frau bei dem Mann hatte.
Vor Gericht räumte die Angeklagte über eine Erklärung ihres Verteidigers die Messerstiche auf den damals 61-Jährigen ein, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Demnach habe sie diesen in einer Spielothek kennengelernt. Sie sei damals spielsüchtig gewesen und habe Spielschulden gehabt. Bei dem Treffen im Kurpark habe sie ihren Bekannten um Aufschub für die Rückzahlung des Geldes bitten wollen.
Der Anklage zufolge hatte die Frau ihrem Opfer damals eine Überraschung versprochen, eine Kerze angezündet und dann dessen Hände an den Rollstuhl gefesselt. Dann habe sie ihn in den Hals gestochen. Der Mann habe sich aber losreißen können und es sei zu einem Gerangel gekommen, bei dem dieser Schnittverletzungen an den Händen erlitten habe. Schließlich habe er der Frau das Messer entreißen können. Die Frau sei mit dem Handy des Opfers und 600 Euro geflohen, habe aber noch den Notruf gewählt.