Fortschritte beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke
Die neue S-Bahn-Stammstrecke in München hat schon viele negative Schlagzeilen produziert. Nun kommen positive Nachrichten von der Bahn. Wenngleich manche schon früher hätten kommen sollen.
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![Tunnelanstich für zweite S-Bahn-Stammstrecke in München](/media/cache/3/version/108674/lb42ip4efe-v10-ax-s2048-v1.jpeg/84b2ec5bdb41f4bebd544d2bebd7545e.jpg)
München (dpa/lby) - Beim Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München geht es in mehreren Bereichen voran. Mit dem Abschnitt im Osten gebe es nun erstmals im gesamten innerstädtischen Bereich einen unanfechtbaren Planfeststellungsbeschluss, teilte die Deutsche Bahn mit. Das elektronische Stellwerk am Ostbahnhof soll - mit zweijähriger Verspätung - nun im Juni in Betrieb gehen. Das bisher genutzte Stellwerk ist anfällig und sorgt immer wieder für großflächige und teils lang andauernde Störungen.
«Ob in Laim, am Hauptbahnhof, am Marienhof oder am Ostbahnhof: Der Fortschritt wird nun zunehmend sichtbar und nimmt dieses Jahr mit dem Beginn der Hauptbaumaßnahmen im Osten vollständig Fahrt auf», schilderte Projektleiter Kai Kruschinski-Wüst. Die Bestandskraft des dritten Planfeststellungsabschnitts zwischen Isar und Leuchtenbergring sei ein bedeutender Erfolg, betonte die Bahn. Ab Ende März würden die Verträge für die Hauptbauleistungen unterschrieben.
Autoreisezuganlage nimmt im Mai Betrieb auf
Weitere Schritte in diesem Jahr sind Arbeiten für den neuen Ostbahnhof und die Tunnel zwischen Ostbahnhof und Marienhof. Der Tunnelvortrieb im Westen und Osten soll Ende 2026 beziehungsweise Anfang 2027 beginnen. Bereits im Mai soll die neue Autoreisezuganlage am Südbahnhof ihren Betrieb aufnehmen.
Die zweite S-Bahn-Stammstrecke wird nach derzeitiger Prognose im Dezember 2036 eröffnet, die Bahn strebt aber weiterhin eine Inbetriebnahme im Jahr 2035 an. Die Kosten liegen aktuell bei 7,059 Milliarden Euro zuzüglich der Teuerung seit dem Jahr 2021.
Das Mammutprojekt sollte ursprünglich 3,85 Milliarden Euro kosten und im Jahr 2028 fertiggestellt sein. Die neue Stammstrecke soll die bisherige, chronisch störungsanfällige Stammstrecke entlasten, auf der nahezu alle S-Bahnlinien - größtenteils unterirdisch - das Zentrum der Landeshauptstadt durchqueren.