Festspiele Erl feiern Rekord mit neuem Intendanten Kaufmann
Erst im September trat Star-Tenor Jonas Kaufmann seine Intendanz bei den Festspielen Erl an. Nun gibt es eine erste Bilanz.
Erl (dpa) - Star-Tenor Jonas Kaufmann hat den Tiroler Festspielen Erl (Österreich) in seiner ersten Spielzeit als Intendant eine Rekord-Wintersaison beschert. Die Auslastung lag bei 94 Prozent, wie die Festspiele mitteilten. Das sei ein Rekord im Vergleich zu den bisherigen Winterfestspielen. 7600 Besucher wurden in der Saison, die am Montag zu Ende ging, gezählt. Auch die wirtschaftliche Bilanz der Saison, in der unter anderem eine Neuinszenierung der Puccini-Oper «La Bohème» auf die Bühne kam, falle «außerordentlich gut aus».
«Es ist ein Teil meines Auftrags, das Haus zu füllen», hatte Kaufmann zum Start seiner Intendanz gesagt und damit auch begründet, dass er selbst auch auf seiner Bühne auftreten will. Er habe schließlich das Glück, fast immer vor ausverkauftem Haus zu singen. So legte er beispielsweise beim Konzert «Applaus für die Gebrüder Strauß» einen Überraschungsauftritt mit dem «Lagunenwalzer» hin. Zum Abschluss seiner ersten Saison sagte er nun, er sei «angekommen in Erl».
Erl soll international bekannter werden
Das Festival, das derzeit in der öffentlichen Wahrnehmung im Vergleich zu den Festspielen in Salzburg, Bregenz oder auch den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth eher ein Schattendasein führt, soll nach dem Willen Kaufmanns international bekannter werden.
Ihm gehe es vor allem um Gefühl, Musikgenuss und auch Unterhaltung und nicht darum, das Publikum in irgendeiner Weise zu erziehen. Dagegen, dass gesellschaftspolitische Überzeugungen in Werkinterpretationen einfließen, sei ja nichts einzuwenden, sagte Kaufmann, dessen sechsjährige Intendanz am 1. September 2024 begann. «Die Frage ist, ob ich das mit subtilen Nadelstichen mache oder mit dem Zaunpfahl.» Die Frühlingssaison der Festspiele Erl startet am 30. März und dauert bis zum 20. April.