Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts in Memmingen
Mitarbeiter der Stadtverwaltung in Memmingen sind möglicherweise von einem Unternehmen geschmiert worden. Nun gab es deswegen eine Razzia im Rathaus und bei dem Betrieb.
Memmingen (dpa) - Wegen eines Korruptionsverdachts wird gegen mehrere Mitarbeiter der Stadt Memmingen sowie Verantwortliche eines Unternehmens aus Baden-Württemberg ermittelt. Wie die Staatsanwaltschaft und Kripo am Mittwoch berichteten, stehen die kommunalen Bediensteten im Verdacht, Vergünstigungen erhalten und dafür das Unternehmen aus dem Zollernalbkreis bei der Vergabe von städtischen Aufträgen bevorzugt zu haben. Es gehe um den Verdacht der Vorteilsgewährung beziehungsweise der Vorteilsannahme.
Das Verfahren bei der Staatsanwaltschaft läuft schon seit eineinhalb Jahren. Im Jahr 2021 soll das Unternehmen eine Veranstaltung für Mitarbeiter der Stadt bezuschusst haben. Im Folgejahr sollen die Stadtbediensteten kostenlose Eintrittskarten für eine weitere Veranstaltung erhalten haben. Der finanzielle Gegenwert betrage mehrere Hundert Euro.
Bei dem Unternehmen gab es am Mittwoch eine Durchsuchung wegen der Vorwürfe. Gleichzeitig ermittelten die Kripobeamten auch in der Stadtverwaltung. Eine Rathaussprecherin erklärte, dass die Stadt mit den Ermittlern zusammenarbeite. «Wir sind in einem höchsten Maße an einer Aufklärung des Falls interessiert», sagte sie. Details dazu, um welche städtischen Aufträge es gegangen sein soll, waren zunächst nicht bekannt.
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