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Razzien nach Schlägerei unter Rockergruppen in Unterfranken

Nach einer Auseinandersetzung zwischen zwei rivalisierenden Rockergruppen durchsucht die Polizei fünf Gebäude in Unterfranken. Gesucht werden neue Beweise. Fünf Männer werden abgeführt.

Ermittlungen gegen Rockergruppen - Razzien in Unterfranken Ralf Hettler/dpa

Großheubach (dpa/lby) - Etwas mehr als eine Woche nach einem gewaltsamen Streit zwischen Rockerbanden in Unterfranken durchsucht die Polizei fünf Objekte. Fünf Männer wurden vorläufig festgenommen, kamen später aber wieder frei. Die Ermittler beschlagnahmten bei den Razzien in Großheubach (Landkreis Miltenberg), Marktbreit, Wiesenbronn (beide Landkreis Kitzingen) sowie in Großostheim (Landkreis Aschaffenburg) unter anderem Laptops und Telefone, die nun ausgewertet werden sollen. Zudem seien Messer, Schlagstöcke und Schlagringe gefunden worden. In einem der Objekte wohne der Präsident einer Ortsgruppe der «Outlaws», sagte ein Polizeisprecher. 

Attacken an einer Tankstelle

Am 13. Juli waren an einer Tankstelle in Marktheidenfeld (Landkreis Main-Spessart) etwa 40 Rocker der potenziell gefährlichen Gruppierungen «Outlaws» und «Bandidos» aneinandergeraten. Bilanz: mindestens fünf Verletzte, die am Tatort entdeckt wurden. Ob es weitere Verletzte gab, ist unklar, weil ein Teil der Beteiligten flüchtete. Die «Outlaws» haben im Raum Marktheidenfeld ein Clubhaus. Warum sie an der Tankstelle die Rivalen trafen und die Lage eskalierte, ist unbekannt. 

Nach der Auseinandersetzung war ein Verdächtiger wegen versuchten Totschlags und besonders schweren Landfriedensbruchs in Untersuchungshaft gekommen. Acht weitere Beschuldigte, die zunächst ebenfalls festgenommen worden waren, kamen wieder auf freien Fuß. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs und der gefährlichen Körperverletzung liefen jedoch weiter. 

Razzien mit Spezialeinheit 

Die Staatsanwaltschaft beantragte nun wegen neuer Erkenntnisse die Durchsuchungen in Wohnungen und Häusern, wie es hieß. Unterstützt wurde die Polizei unter anderem von der Bereitschaftspolizei und einem Unterstützungskommando (USK). Das USK ist eine Spezialeinheit und hilft der Polizei unter anderem bei Einsätzen mit Gewaltpotenzial.

Streit gibt es wohl schon länger 

Bereits vor dem Streit an der Tankstelle hatte es laut Polizei Ärger zwischen Rockern gegeben. Dies betreffe zwei Motorradfahrer, die am späten Nachmittag oder frühen Abend des Tattages in Urspringen (Landkreis Main-Spessart) aneinandergeraten seien. Zudem gebe es Hinweise auf weitere Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern beider Motorradclubs im Raum Marktheidenfeld. 

© dpa-infocom, dpa:240723-930-181574/2