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Bayerns Wälder - Eigentümer teilweise unbekannt

Wald ist oft in Privateigentum. Wenn Borkenkäfer die Bäume plagen oder ein Waldstück anderweitig besser gepflegt werden müsste, erreichen die Behörden die Eigentümer nicht immer.

ANTENNE BAYERN ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
Bayerischer Wald Daniel Vogl/dpa

München (dpa/lby) - Bei Bayerns Wäldern ist nicht immer klar, wem sie gehören. Wohl tausende Waldeigentümer sind unbekannt oder nur schwer zu ermitteln. Bei manchen sei die Erbfolge ungeklärt, andere seien unbekannt verzogen, teilte das Bayerische Forstministerium auf Nachfrage mit. 

Eine genaue Prozentzahl der völlig unbekannten oder nicht erreichbaren Eigentümer sei nicht seriös zu benennen. Doch es sei davon auszugehen, dass sich der Anteil im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewege. Das klingt nicht viel. Bei rund 700.000 Waldeigentümerinnen und -eigentümern kommt dennoch etwas zusammen. 

Für den Verwaltungsalltag haben die vagen Eigentumsverhältnisse laut Ministerium keine nennenswerten Folgen. Das liegt vor allem daran, dass die Unklarheiten vor allem kleine Waldgrundstücke betreffen. 

Von den 700.000 Waldbesitzerinnen und -besitzern sind laut Ministerium etwa 200.000 Kleinstwaldbesitzer. Ihr Waldstück ist kleiner als einen Hektar groß. Weitere 150.000 sind Kleinwaldbesitzer mit weniger als fünf Hektar Grund.

Eigentümer nur mit Aufwand zu ermitteln

Problematisch kann es aber zum Beispiel werden, wenn wichtige Waldpflege unterbleibt, etwa bei Borkenkäferbefall. «Im Regelfall ist dann – wenngleich mit Aufwand verbunden – ein Eigentümer ermittelbar», schreibt das Ministerium. Ein Weg dazu führe über die Sozialversicherung Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Gartenbau (SVLFG), da Waldgrundstücke ab 0,25 Hektar versicherungspflichtig seien.

Insgesamt betrachtet sei der Großteil der Waldflächen auch im Kleinprivatwald verantwortlich gepflegt, heißt es vom Ministerium.

© dpa-infocom, dpa:250118-930-347974/1