Bayerische Städte kämpfen gegen Müll im Grünen
Wenn es wieder wärmer wird, werden auch die öffentlichen Parks und Grünflächen wieder voller. Doch dabei sammelt sich auch jede Menge Müll an.
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München (dpa/lby) - Mit speziellen Abfalleimern, mehr Reinigungsaktionen und Mehrweg-Kampagnen versuchen Großstädte in Bayern, gegen den zunehmenden Müll in öffentlichen Parks und auf Grünflächen vorzugehen. Denn die Menge an Abfall ist in den vergangenen Jahren stellenweise stark angestiegen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt.
So habe sich in Würzburg die Müllmenge an den öffentlichen Grünflächen seit 2006 mehr als verdoppelt, berichtet die Stadt. Waren es damals noch 87 Tonnen Müll pro Jahr, sind es in den vergangenen Jahren jeweils fast 200 Tonnen gewesen. Betroffen seien insbesondere die Grünanlagen am Main, die seit der Corona-Pandemie für die Bürger zum «zweiten Wohnzimmer» geworden seien. Man habe zur Müllbeseitigung seitdem auch externe Firmen beauftragt, um das städtische Gartenamt zu unterstützen.
Wie sieht es in München aus?
Auch in München gibt es einen klaren Hotspot: die Isar. Zwar verhalte sich die Mehrzahl der Tausenden Menschen, die sich dort erholen, rücksichtsvoll, sagte eine Sprecherin des Baureferats. Dennoch würden je nach Wetter und Pegelstand des Flusses im Sommer im Schnitt bis zu vier Tonnen Müll an einem Wochenende anfallen. Vor allem immer mehr To-Go-Produkte sorgten für übervolle Abfallbehälter.
Über 1.000 Tonnen Abfall
Mit «Abfallhaien» will etwa die Stadt Augsburg dem Müllproblem beikommen. Das sind Mülleimer mit einem eingebauten Sensor, der meldet, wenn der Behälter geleert werden muss. So soll verhindert werden, dass Müll in der Umwelt landet, weil die Abfalleimer einfach zu voll sind.
16 dieser «Abfallhaie» hat der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Augsburg (AWS) inzwischen aufgestellt - sechs davon mit einer eingebauten Pressfunktion, sodass nach Angaben des AWS bis zu 800 Liter hineinpassen. Weitere «Abfallhaie» sollen folgen. Im vergangenen Jahr sammelten sich laut der Stadt Augsburg in den städtischen Abfalleimern mehr als 1.000 Tonnen Müll. 2022 waren es noch knapp 630 Tonnen.
Problemfall Pizzakarton
Auch die Stadt Nürnberg setzt auf größere Müllbehälter und kündigte an, in diesem Jahr rund 120 alte Modelle ersetzen zu wollen. Diese würden einfach nicht mehr den Anforderungen der Gegenwart entsprechen. Bei Pizzakartons haben demnach schon zwei oder drei Exemplare gereicht, um einen der alten Papierkörbe zu blockieren.
Auch die Stadt Regensburg legt ein besonderes Augenmerk auf Pizzakartons. Sie hat spezielle Sammelständer für die Kartons aufgestellt. Wie in anderen Städten gibt es auch in Regensburg zudem Kampagnen zur Nutzung von Mehrwegbehältern - um so den Müll nicht nur wegzubringen, sondern ihn schon vorher zu reduzieren.