Augsburger Thorup «kein Fan» vom verkabelten Trainer
Es ist ein kleines TV-Experiment. In der 3. Liga bekommt ein Trainer ein Mikro angesteckt, die Zuschauer können dann seine Anweisungen hören. Der Augsburger Jess Thorup ist nicht begeistert.
Augsburg (dpa) - Auf ein Verkabeln an der Seitenlinie hätte FC Augsburgs Trainer Jess Thorup wirklich keine Lust. «Ich bin kein Fan davon», räumte der Däne ein. Man müsse zwar versuchen, viel für Fans zu machen. «Dass ich alles weitergebe, was ich an der Seite sage, finde ich nicht so gut», betonte er.
In der 3. Fußball-Liga lässt sich Viktoria Kölns Trainer Olaf Janßen auf ein besonderes Experiment ein und gewährt TV-Zuschauern ungewöhnliche Einblicke in seine Arbeit. Janßen ist bei der Partie am 8. Dezember gegen den VfL Osnabrück (19.30 Uhr) verkabelt. Seine Aussagen können Zuschauer bei Magenta TV dann innerhalb der Live-Übertragung zeitversetzt hören.
Am Puls der Zeit in Dänemark
Der Bezahlsender hatte zuletzt schon beim Eishockey einen ähnlichen Ansatz gewählt. Damals wurden Bilder und Ansprachen aus den Kabinen der deutschen Männer- und Frauen-Nationalmannschaft gezeigt. Thorup selbst erzählte, dass in Dänemark einmal ein Test lief, bei dem an einem Spieltag etwa Puls und Herzfrequenz der Trainer gemessen wurden. Nachhaltig hat auch das den heutigen Coach der Augsburger nicht beeindruckt.
Gewohnt ohne Mikrofon steht Thorup im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Bochum an der Seitenlinie. Er warnte davor, das Schlusslicht auf die leichte Schulter zu nehmen. «Das wird ein hartes Stück Arbeit», sagte Thorup und wollte die Erwartung dämpfen.
Außenverteidiger Dimitris Giannoulis (Muskelverletzung im Adduktorenbereich) wird nicht rechtzeitig fit, Keven Schlotterbeck ist gegen seinen früheren Verein Gelb-Rot-gesperrt. Abwehrspieler Robert Gumny wird wegen einer Hüftverletzung wohl ein paar Wochen fehlen.