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Anschlagsfahrer von München in psychiatrischer Abteilung

Für eine psychiatrische Erkrankung hatten Ermittler bei dem 24-jährigen Afghanen als Motiv für die tödliche Fahrt zunächst keine Anhaltspunkte. Jetzt wird er medizinisch behandelt.

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Auto in München in Menschengruppe gefahren Matthias Balk/dpa

München/Straubing (dpa) - Der Fahrer des tödlichen Anschlags von München ist zur medizinischen Behandlung in die psychiatrische Abteilung eines anderen Gefängnisses verlegt worden. Der 24-Jährige sei dafür aus der Justizvollzugsanstalt Stadelheim in München nach Straubing verlegt worden, bestätigte der dortige Gefängnisleiter auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Zunächst hatte die «Süddeutsche Zeitung» berichtet.

Aus welchem Grund der Afghane dorthin verlegt wurde, wollte der Straubinger Gefängnisleiter nicht sagen. «Wie lange er hier verbleiben wird, kann derzeit noch nicht gesagt werden.» Für weitere Auskünfte verwies der Gefängnisleiter auf den Generalbundesanwalt (GBA) als Ermittlungsbehörde. Ein GBA-Sprecher wollte sich auf Nachfrage aber nicht zu dem Vorgang äußern.

Nach dem Anschlag, bei dem eine Frau und ihre zweijährige Tochter starben und 37 Menschen verletzt wurden, waren die Ermittler von einer islamistischen Motivation des Täters ausgegangen. Der Mann hatte sein Auto am 13. Februar in eine Gruppe von Demonstranten gesteuert.

Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Mannes zum Zeitpunkt der Todesfahrt sah die Generalstaatsanwaltschaft München, die zunächst die Ermittlungen geleitet hatte, trotz ärztlicher Atteste aus dem Jahr 2017 unter anderem zu einer posttraumatischen Belastungsstörung nicht.

© dpa-infocom, dpa:250224-930-385735/1