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94 von 96 Regionen sind Zecken-Risikogebiete: Das müsst ihr in Bayern wissen

Mit Beginn des Frühlings und den ersten Sonnenstrahlen zieht es viele nach draußen. Ausflüge ins Grüne, an die bayerischen Seen oder in die Berge. Vorher lohnt sich aber ein Blick in den Impfausweis: Besteht noch eine vollständige FSME-Impfung gegen Zeckenstiche? Hier erfahrt ihr alles, was ihr zur Zecken-Impfung wissen müsst.

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Eine Zecke auf einem Finger Gesundheit Foto: unsplash / Erik Karits

In Bayern wird die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) Impfung, auch Zeckenimpfung genannt, von fast allen Hausärzten empfohlen. Alles, was ihr rund um die Zecken wissen müsst, erfahrt ihr hier.

Wo sind die Zecken am gefährlichsten?

An sich ist die Übertragung von Viruserkrankungen durch Zecken insgesamt selten, aber es gibt Regionen in Deutschland in denen die Kleintiere gefährlicher sind. Das Risiko hier in Bayern ist insgesamt höher. Im Freistaat gibt es deutschlandweit die meisten FSME-Risikogebiete. 94 Landkreise und kreisfreie Städte sind hier betroffen. Neu dazu gekommen sind im Jahr 2023 auch der Landkreis Fürstenfeldbruck und die Stadt München. Lediglich die Stadt Augsburg und die Stadt Schweinfurt sind kein Risikogebiet. Hier seht ihr alle bayerischen Regionen in der Übersicht. 

Wann ist der Zeckenbiss gefährlich?

FSME kann nicht mit Medikamenten geheilt werden und zu erheblichen Folgeschäden führen. Zwar trägt nicht jede Zecke FSME-Viren in sich und längst nicht jeder Stich macht krank. Viele Menschen spüren kaum etwas oder haben nur grippeähnliche Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen, Unwohlsein, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen. Bei rund zehn Prozent der Betroffenen geht die Erkrankung jedoch in das zweite Stadium über: Plötzliches hohes Fieber, sehr starke Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit weisen darauf hin, dass die Hirnhaut entzündet ist. Vermehrt sich das FSME-Virus im Gehirn oder Rückenmark, kann es zu sehr schweren Verläufen mit bleibenden neurologischen Ausfällen kommen, etwa Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen. Sobald ihr nach einem Zeckenbiss irgendwelche der genannten Symptome spürt, solltet ihr den Arzt aufsuchen. 

Verdacht auf Borreliose

  • Wanderröte: Um die Einstichstelle bildet sich nach wenigen Tagen bis Wochen ein roter Fleck, der sich ringförmig ausbreitet.
  • Grippeähnliche Symptome: Abgeschlagenheit, Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen, Nachtschweiß.
  • Selten zeigt sich ein blaurotes Hautknötchen.

Übertragung schon beim Stich

FSME-Viren gehen anders als Borreliose-Bakterien, die ebenfalls von Zecken übertragen werden, schon während des Stichs ins Blut über. Auch wenn die Zecke direkt bemerkt und fachgerecht entfernt wird, besteht weiterhin das Risiko einer FSME-Infektion.

Was überlebt eine Zecke nicht?

Zecken sind klein, aktiv und fast überall. Im Winter sind Zecken nicht unterwegs, da es in den letzten Jahren aber im Frühjahr immer wärmer wird, sind die Spinnentierchen nahezu ganzjährig aktiv und fast überall in der Natur anzutreffen. Um mit einer Zecke in Kontakt zu kommen, muss man keine Wanderung machen. Es reicht oft schon, mit dem Hund auf einer Wiese im hohen Gras unterwegs zu sein. Doch was hassen Zecken? Laut Geo.de überleben Zecken fünf Minuten im kochenden Wasser nicht.  Auch in 70-prozentigem Alkohol gibt die Zecke auf. Allerdings sind sie sehr hartnäckig, selbst eine Kälte von Minus 12 Grad im Gefrierfach überleben sie 24 Stunden, auch ein Waschgang bei 40 Grad mit Schleudern ist kein Problem für die Blutsauger.

Wie entfernt man Zecken richtig?

Wer eine Zecke an sich bemerkt, sollte das Tierchen so schnell wie möglich entfernen. Die goldene Regel lautet immer: Die Zecke hautnah, langsam und kontrolliert entfernen. Am besten eigenen sich dazu Zeckenkarte, -schlinge, -zange oder -pinzette aus der Apotheke. Die Zecke sollte damit so nah wie möglich an der Hautoberfläche gegriffen werden, niemals am vollgesogenen Körper. Dann wird die Zecke langsam und gerade herausgezogen. Auf keinen Fall mit Öl, Alkohol, Nagellackentfernen oder Klebstoff beträufeln, das reizt das Tier und kann dazu führen, dass es mit dem Speichel mögliche Erreger abgibt. Im Anschluss wird die Stelle desinfiziert. Keine Panik, wenn es nicht gleich beim ersten Versuch klappt, oder falls Teile der Zecke in der Haut verbleiben. Sie werden vom Körper abgestoßen.

FSME-Risikogebiete: Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen, die in einem Risikogebiet wohnen oder vorhaben, dort Urlaub zu machen und viel Zeit in der Natur zu verbringen, sich impfen zu lassen. Besonders gefährdet sind Menschen, die berufsbedingt viel draußen oder in ihrer Freizeit viel in der Natur unterwegs sind, dazu zählen:

  • Forstarbeiter
  • Beschäftigte in der Landwirtschaft
  • Wanderer
  • Camper
  • Jogger
  • Radfahrer
  • Hundehalter

Jüngere Menschen mit starkem Immunsystem und einem gesunden Körper verkraften einen Zeckenstich meist eher ohne schwerere Komplikationen, sodass der Impfstoff nicht unbedingt zwangsweise bei ihnen nötig ist.

Wie läuft die FSME-Impfung ab und wie lange hält der Impfschutz?

Die FSME-Impfung besteht aus drei Spritzen: Die zweite gibt es ein bis drei Monate nach der ersten, ab diesem Zeitpunkt ist man zu 87 Prozent vor FSME geschützt. Die dritte Impfung erfolgt ungefähr fünf Monate bis zu ein Jahr später und sorgt für den Langzeitschutz von zehn Jahren. Danach ist für weiteren Impfschutz eine Auffrischung nötig.

Wie läuft die FSME-Impfung ab und wie lange hält der Impfschutz?

Die FSME-Impfung besteht aus drei Spritzen: Die zweite gibt es ein bis drei Monate nach der ersten, ab diesem Zeitpunkt ist man zu 87 Prozent vor FSME geschützt. Die dritte Impfung erfolgt ungefähr fünf Monate bis zu ein Jahr später und sorgt für den Langzeitschutz von zehn Jahren. Danach ist für weiteren Impfschutz eine Auffrischung nötig.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Zeckenimpfung?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine FSME-Impfung für Menschen, die in den Risikogebieten leben. Wenn du einen Urlaub in einer Zecken-Region planst, frage bei deiner Krankenkasse nach, ob sie die Kosten als Reiseschutzimpfung trägt – viele bieten diese Leistung an.

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