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Welcher Job macht eine Frau attraktiv, welcher einen Mann?

Sind Grundschullehrerinnen und Ingenieure wirklich die begehrtesten Partner? Eine aktuelle Studie deckt auf, wie unsere Berufswahl das Dating-Leben beeinflusst und offenbart überraschende Wahrheiten.

Job Job & Berufsleben Foto: Rawpixel.com/ Adobe Stock

Stellt euch vor, ihr wischt auf einer Dating-App nach rechts – aber wie entscheidend ist dabei eigentlich der Beruf der Person, die euch anlächelt? Eine neue Studie zeigt, dass unsere Herzen manchmal traditioneller schlagen, als wir denken.

Wie wichtig ist der Beruf bei der Partnerwahl?

Eine kürzlich durchgeführte Studie von Soziologin Lena Hipp bringt Licht ins Dunkel der Dating-Präferenzen und zeigt, dass unsere Berufswahl einen überraschenden Einfluss auf unsere Attraktivität hat. Während Grundschullehrerinnen und Ingenieure als besonders anziehend gelten, scheinen ihre männlichen und weiblichen Pendants im Dating-Kontext weniger gefragt zu sein.

Wirken sich Berufswahl und Geschlechterrollen auf Online-Dating aus?

Die Untersuchung offenbart, dass traditionelle Geschlechterrollen und Berufsbilder immer noch einen starken Einfluss auf die Partnerwahl haben. Männer und Frauen, die sich für geschlechtsuntypische Berufe entscheiden, erleben oft einen Rückgang an Interessenten auf Dating-Plattformen. Dafür haben Lena Hipp und ihr Team Daten von mehr als 1,6 Millionen Deutschen zwischen 28 und 65 Jahren ausgewertet.

Die Geschlechternormen haben sich für Frauen stärker flexibilisiert. Der Spielraum der Männer ist enger.

Lena Hipp, Soziologieprofessorin an der Universität Potsdam

Warum bevorzugen wir traditionelle Rollen bei der Partnersuche online?

Die Studie, die von einem Team um Lena Hipp an der Universität Potsdam und dem Wissenschaftszentrum Berlin durchgeführt wurde, deutet darauf hin, dass unser Begehren manchmal konservativer ist als unser politisches Denken. Dies könnte sowohl evolutionspsychologische als auch soziokulturelle Gründe haben.

Beeinflussen untypische Berufe das Dating-App-Match-Potenzial?

In einem Feldexperiment wurden auf einer Dating-App Profile mit unterschiedlichen Berufsangaben geschaltet. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen mit geschlechtsuntypischen Berufen weniger "Matches" erhielten, was auf tief verwurzelte Stereotype hindeutet.

Außerdem ergab die Studie, dass heterosexuelle Frauen in Männerberufen und Männer in Frauenberufen seltener in einer Partnerschaft leben. Dies könnte darauf hinweisen, dass geschlechtsuntypische Berufswahlen die Chancen auf eine Beziehung verringern.

Welche Rolle spielt der Beruf bei der Partnerwahl im Online-Dating?

Bei der Suche nach einem Partner scheint für Frauen die berufliche Stellung und das finanzielle Fundament ihres potenziellen Partners eine größere Rolle zu spielen als für Männer. Dieses Phänomen, das durch die jährlichen Umfragen der Online-Dating-Plattform ElitePartner belegt wird, könnte als überholt angesehen werden, ergibt jedoch Sinn, wenn man bedenkt, dass die meisten Männer Vollzeitjobs haben, während viele Frauen Teilzeit arbeiten. Dadurch wird die berufliche Laufbahn zum zentralen Bestandteil der männlichen Identität und beeinflusst deren Ansehen im Rahmen der Partnersuche.

Außerdem zeigt sich, dass die persönlichen Eigenschaften und die Fähigkeit, Beruf und Privatleben zu harmonisieren, letztlich ausschlaggebend sind, denn verliebt wird sich in die Person selbst, nicht in ihren Beruf.

Mit diesen Erkenntnissen im Hinterkopf könnt ihr euch nun fragen: Wie wichtig ist euch der Beruf bei der Wahl eures Partners?

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